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Zusammenfassung

Zur Analyse der einzelnen Deformitätenkomponenten des Knick-Plattfuß-Skeletes beim Neugeborenen ist die Mikrotopographie des histologischen Schnittbildes besonders geeignet. Die äußere Fehlform des Pes plano-valgus congenitus wird durch eine typische Gefügeverschiebung der einzelnen Skeletelemente des Rückfußes erzeugt — im unteren Sprunggelenk und in der Articulatio talo-navicularis, teilweise auch im oberen Sprunggelenk. Diese Luxatio tarsi congenita repräsentiert die Pathogenese des angeborenen Knickplattfußes ebenso wie die Entstehung des Klumpfußes. Verformungen der anatomischen Konfiguration der einzelnen knorpeligen Tarsalelemente entsprechen in ihrer morphologischen Bedeutung den Formdetails der angeborenen Luxationshüfte: Kapselwanderung, Abplattung der Gelenkkörper, Winkelveränderung und Achsentorsion. Hier wie dort ergibt sich als therapeutische Konsequenz die Forderung diagnostischer Früherfassung und orthopädischer Sofortbehandlung mit dem Ziel der möglichst schonsamen Reposition des normalen Gelenkschlusses und der weiteren korrigierenden Wuchslenkung des Ossifikationsprozesses der noch vorwiegend knorpeligen und deshalb so ausgiebig modellierbaren Skeletelemente.

Für den angeborenen Knickplattfuß gilt deshalb — genau wie für den Klumpfuß — die Indikation sofortiger gezielter etappenweiser manueller Redression und Gipsfixation, den einzelnen Komponenten der Deformität entgegengerichtet — hier: zunächst maximale Plantarflexion und Supination des Vorfußes, um das Naviculare wieder als „Hut“ dem luxierten „Taluskopf“ aufzusetzen, denn das abgekippte Sprungbein ist ja die Schlüsselfigur der kombinierten Skeletdeformität beim Pes plano-valgus congenitus. Gleichzeitig läßt sich der lateralwärts pronierte Calceneus im Varussinne medialisieren. Analog der Klumpfußkorrektur ergibt sich bei verbleibendem Fersenhochstand nach der sonst erfolgreichen unblutigen Redressionsbehandlung in einzelnen besonders schweren Fällen eine Indikation zur operativen Achillessehnenverlängerung mit oder ohne Capsulotomie. Beim Knickplattfuß soll die Z-förmige Achillotomie immer sagittal unter Belassung der medialen Sehnenhälfte am Calcaneus durchgeführt werden, um einen aktiv stabilisierenden Muskelzug des kräftigen Triceps surae im Varussinne an der Ferse zu schaffen.

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Bernbeck, R. Der angeborene Knickplattfuß. Arch orthop Unfall-Chir 59, 213–220 (1966). https://doi.org/10.1007/BF00415243

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