Zusammenfassung
Trotz zahlreicher Veröffentlichungen aus älterer und neuerer Zeit bestehen noch keine einheitlichen Auffassungen darüber, welche Operationsmethoden bei den verschiedenen Formen der Knickplattfüße anzuwenden sind. Die Unklarheiten entstanden vor allem dadurch, daß zahlreiche Veröffentlichungen weder auf ein entsprechend großes Material, noch langjährige Nachuntersuchungen gegründet sind.
An Hand jahrzehntelanger Erfahrungen und umfangreicher Nachuntersuchungen wird über die eigene Operationsmethode und ihre Erfolge referiert. Es werden verschiedene Gruppen der Knickfußdeformitäten aufgestellt und die speziell für diese Deformität notwendigen operativen Eingriffe erörtert.
Bei lockeren sowie muskulatur-kontrakten Plattfüßen kommen die Sehnenverpflanzungen in Frage (Verpflanzung des M. tib. ant. durch das Naviculare und des M. peronaeus tert. auf den Fußrücken). Auch bei kontrakten Plattfüßen mit Deformierungen im Talonaviculargelenk werden keine versteifenden Operationen, sondern nach Talushalsosteotomie muskelmechanische Operationen durchgeführt. Auf diese Weise kann bei den meisten, auch schweren Knickplattfüßen die Beweglichkeit im unteren Sprung- und Talonaviculargelenk erhalten bleiben. Eine Versteifung dieser Gelenke tritt nur bei solchen schweren Plattfüßen ein, bei welchen hochgradige Deformierungen im Talonaviculargelenk vorliegen oder eine Coalitio calcaneonavicularis reseziert werden mußte.
Die Erfolge der Plattfuß-Operationen, auch bei schwersten Formen, erwiesen sich als durchwegs gut. Sehr viele der operierten Patienten stehen jahrelang in den schwersten Berufen und sind arbeitsfähig.
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Herrn Professor Dr. Georg Hohmann zum 75. Geburtstag in Verehrung gewidmet.
Mit 15 Textabbildungen (27 Einzelbilder).
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Niederecker, K. Erfahrungen bei operativer Behandlung des Plattfußes. Arch orthop Unfall-Chir 47, 522–544 (1955). https://doi.org/10.1007/BF00414928
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