Zusammenfassung
Mit dem Endziel, eine physiologisch begründete und praktisch anwendbare elektrophrenische Beatmungsmethode zu entwickeln, wurden zunächst die günstigsten Reizbedingungen für die Betätigung des M. gastrocnemius und des Zwerchfells bei Reizung des N. ischiadicus bzw. des N. phrenicus bei Kaninchen und Hunden in situ in akuten und chronischen Versuchen ermittelt.
Als günstigste Reizdaten wurden die Größen angesehen, bei deren Anwendung auch über längere Zeit die Ermüdungserscheinungen am gereizten Präparat möglichst gering waren. Die Reizung erfolgte mit Salven rechteckiger Stromstöße, bei denen unter Konstanthalten der übrigen Faktoren der Einfluß der Impulsdauer, der Reizamplitude und der Reizfrequenz sowie das Verhältnis Salvendauer zu Reizpause in weitem Umfang variiert wurde. Ferner wurde sowohl die Stromstärke, wie auch die Impulsdauer innerhalb der Salven zur Erzeugung einer dem natürlichen Ablauf entsprechenden Muskelkontraktion an- und abschwellend in verschiedener Weise moduliert.
Bei Beurteilung der Ermüdung an dem Verhältnis Differenz von Endhubhöhe und Kontraktionsrückstand zu maximaler Hubhöhe ergaben sich als günstigste Reizdaten für minimale Ermüdung:
Reizfrequenz: um 50 Hz.
Impulsdauer: 0,5–5 msec.
Stromstärke: 6–1 1/2 fache Rheobase.
Verhältnis Dauer der Reizsalve zu Dauer der Pause=1:3.
Modulierung zwischen 0,9 facher Rheobase und dem Maximalwert der 6 bis 1 1/2 fachen Rheobase.
Literatur
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Mit 8 Textabbildungen.
1. Mitteilung über eine Untersuchungsreihe zur Physiologie der elektrophrenischen Beatmung, die auf Anregung von Herrn Prof. Opitz † und Prof. Kroebel durchgeführt und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt wurde. Herrn Prof. Lullies sind wir für Rat und Hilfe bei der Drucklegung der Ergebnisse zu Dank verpflichtet.
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Deubel, B. Die günstigsten Reizbedingungen für rhythmische Dauerarbeit von Skeletmuskeln und Zwerchfell, ein Beitrag zur Physiologie der elektrophrenischen Beatmung. Pflügers Arch. 259, 514–528 (1954). https://doi.org/10.1007/BF00412915
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