Zusammenfassung
Es war die Aufgabe gestellt, für die klinische Elektrencephalographie einen Differentialverstärker zu entwickeln, nach dessen Vorschaltung vor einen handelsüblichen tragbaren Elektrokardiographen aus der Gerätekombination ein einfacher, jedoch leistungsfähiger Elektrencephalograph entstehen sollte. Durch die Verwendung einer Doppelsystemröhre konnte ein solcher neuer Differentialverstärker aus einer einzigen Röhre entwickelt werden. Die Eigenstörspannung des neuen Gerätes beträgt 0,6 Mikrovolt. Die Eigenverstärkung beträgt 27,5. Das Störspannungsverhältnis von Störspannung zu Signalspannung (Kompensationsgrad) beträgt 15000. Der neue Verstärker ist somit hinsichtlich aller drei Anforderungen den bisherigen Lösungen erheblich überlegen. Das Gerät ist ferner gegenüber anderen Lösungen wesentlich einfacher und materialsparender. Ferner kann es durch geeignete Schaltmaßnahmen mit den jetzt erhältlichen Sauerstoffbatterien betrieben werden, was bei den bisherigen, wesentlich weniger leistungsfähigen Differentialverstärkern nicht möglich war. Durch das neue Versuchsgerät kann jeder Elektrokardiograph zu einem Elektrencephalographen umgestaltet werden. Dies gilt insbesonders vom Polykardiographen der Firma Philips.
Literatur
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Rothe-Kleen: Elektronenröhren als Anfangstufenverstärker, Leipzig 1944.
Tönnies, J. F., Rev. sci. instr. 9, 95 (1938).
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Holzer, W., Lechner, H. Ein Differentialverstärker zur Elektrencephalographie mit Hilfe tragbarer Elektrokardiographen. Pflügers Arch. 259, 475–480 (1954). https://doi.org/10.1007/BF00412912
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