Zusammenfassung
Die Provokation von Hautblasen durch verschiedene Jodverbindungen ist bei Prüfung an einem größeren Patientengut mit Hilfe der Läppchenprobe an die jeweilige Konstitution des Probanden gebunden. Jodkali verursacht lediglich bei der Dermatitis herpetiformis Duhring vereinzelt blasige Reaktion, während die Reaktion auf Jod nur beim Jodallergiker vesikulösen Charakter hat. Die Reaktion auf den obligaten Hautreizstoff Monojodacetat zeigt in der Grenzkonzentration von 5% bei Jod- und jodkalipositiven Patienten durchweg eine papulo-vesikulöse Reaktion.
Die histologische Untersuchung der positiven Monojodacetatprobe erweist, daß das Ausmaß der Wirkung und der Angriffspunkt in der Haut konstitutionellen Faktoren unterliegt. Der Jodallergiker reagiert auf Jodmonoazetat entsprechend seiner epidermalen Hautveränderung durch Jod intraepidermal, während der Patient mit einer Dermatitis herpetiformis Duhring, wenn er auf Jodkali mit einer hypepidermalen Blasenbildung reagiert, ebenfalls auf Monojodacetat mit einer hypepidermalen Blase antwortet. Bei Hautgesunden oder Patienten, deren Pathogenese der Hautveränderungen nicht mit Jodverbindungen in Beziehung steht, greift Monojodacetat primär am Papillarkörper an.
Die chemische Umsetzung des Monojodacetats in der Haut führt zur Bindung des Monojodacetats an SH-Gruppen und das danach freigesetzte Jod− kann zu atomarem Jod oxydiert werden, was als Basis der unterschiedlichen Wirkungen in der Haut diskutiert wird.
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Stüttgen, G. Zur Provokation von Hautblasen durch Jodverbindungen. Arch. f. Dermat. 195, 502–513 (1953). https://doi.org/10.1007/BF00412307
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