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Consumer credit in the Federal Republic of Germany. Selected findings from an empirical study

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Abstract

This study of the practice of consumer credit is based on household interviews, bank file analysis, questionnaires to debtors, and analysis of court judgments. All types of credit were covered except for housing loans. The economic significance of consumer credit in the Federal Republic of Germany has grown considerably. In 1979, 48% of FRG households had consumer credit debts. For consumer bank credits, the average debt of these households was DM 10,550 at the end of 1980. The frequency of consumer credit is above average among salaried and young households. Nowadays the direct instalment credit (credit without legal connection to a sale) is the most important credit form (72%). Simple instalment sale has decreased (to 9%). In almost every case credit is granted only against securities.

Only every fiftieth contract is terminated by the creditor. Reasons for interruption of a credit agreement leading to termination of the credit contract are: unemployment (58%), sickness/accident, divorce. The central issue in court judgements was the question of the violation of moral principles (“usury”) in credit contracts. The special consumer protection norms of the Instalment Sales Act seldom apply.

Zusammenfassung

Der Artikel berichtet über eine empirische Untersuchung zur Praxis des Konsumentenkredits in der Bundesrepublik Deutschland. Dabei wurden alle Erscheinungsformen des Konsumentenkredits erfaßt. Nicht untersucht wurden Kredite zur Erstellung von Wohnraum. 1979/1980 wurden 1.881 Haushalte in der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin befragt, insgesamt 3.703 Bankakten analysiert, fast 400 Kreditinstitute bzw. -filialen und 333 Mahnbescheidsempfänger in Konsumentenkreditsachen befragt und 182 einschlägige streitige Urteile aus drei Gerichtsinstanzen ausgewertet.

Ende 1979 waren 48% der Haushalte in der Bundesrepublik im Konsumentenkredit verschuldet. Die durchschnittliche Höhe der Verschuldung dieser Haushalte betrug 1980 allein im bankmäßigen Konsumentenkredit DM 10.550,-. Das Verhältnis der Pro-Kopf-Verschuldung zum Pro-Kopf-Volkseinkommen erhöhte sich von 0.2% im Jahre 1950 auf 10.9% im Jahre 1980. Die Kreditfinanzierungsmöglichkeit führt zu einer Vergrößerung der konjunkturellen Wellenbewegungen. Mit dem rapiden Wachstum der Kreditfinanzierung des privaten Konsums in der Bundesrepublik Deutschland hat ihr Konjunktureinfluß zugenommen. Die Kreditfinanzierungsmöglichkeit hat einen erheblichen Einfluß auf die wirtschaftlichen Strukturen. Beispielsweise würde ohne Kreditfinanzierungsmöglichkeit nach vorsichtigen Schätzungen jeder sechste PKW in der Bundesrepublik Deutschland nicht gekauft.

Die privaten Haushalte kommen ihren Rückzahlungsverpflichtungen in der Regel sehr gewissenhaft nach: Die Abschreibungsquote der Banken bei Konsumentenkrediten beträgt nur zwischen 0.5 und 1.5%. Dennoch gibt es im Konsumentenkredit erhebliche Reibungen. Bei etwa einem Zehntel aller Fälle im bankmäßigen Konsumentenkredit kommt es zu zwischenzeitlichen Zahlungsrückständen, und etwa jeder fünfzigste Konsumentenkreditvertrag ist so schwer gestört, daß er vom Kreditgeber gekündigt wird. Bei der Mehrzahl dieser gekündigten Fälle leiten die Kreditgeber das gerichtliche Mahnverfahren ein, wodurch sie fast regelmäßig den angestrebten Titel gegen den Kreditnehmer erreichen, aber fast ebenso regelmäßig scheitert die Vollstreckung. Die Gründe für die nachhaltige Störung des Kreditverhältnisses, die zur Kündigung des Kreditvertrags führt, sind nämlich überwiegend im Zusammenbruch der delikaten Balance der Haushaltsführung der Kreditnehmer aufgrund äußerer Einflüsse zu finden; Arbeitslosigkeit rangiert hierbei an erster Stelle. In der streitigen gerichtlichen Auseinandersetzung findet das Spezialgesetz zum Konsumentenkredit nur bei einem Siebtel aller Fälle überhaupt Erwähnung, zentrales Thema der Urteile ist die Frage nach der Sittenwidrigkeit (“Wucher”) der Kreditverträge. Die speziellen Verbraucherschutznormen des Abzahlungsgesetzes können schon deshalb selten greifen, da weder die häufigste Kreditform (direkter Barkredit) noch die konfliktträchtigste Kreditform (vermittelter Barkredit) in den Anwendungsbereich dieses Gesetzes fallen.

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  • Holzscheck, K., Hörmann, G., & Daviter, J. (1982). Die Praxis des Konsumentenkredits in der Bundesrepublik Deutschland. Köln: Bundesanzeiger-Verlag.

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Günter Hörmann and Knut Holzscheck are Research Fellows at the Centre for European Legal Policy (ZERP) at the University of Bremen, Universitätsallee, GW 1, D-2800 Bremen 33, Federal Republic of Germany.

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Hörmann, G., Holzscheck, K. Consumer credit in the Federal Republic of Germany. Selected findings from an empirical study. J Consum Policy 6, 457–468 (1983). https://doi.org/10.1007/BF00411584

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