Zur Phenolcarbonsäurebildung von Phycomyces aus ¹⁴C-markierten Substraten

Zusammenfassung

• 1. Die verwendeten chemischen Synthesen von Asparaginsäure-4-¹⁴C, Alanin-1-¹⁴C und-3-¹⁴C und Na-Pyruvat-2-¹⁴C werden beschrieben.

• 2. Nach Zugabe von Acetat-1-¹⁴C und Pyruvat-2-¹⁴C zum Nährmedium nach Schopfer ist in der vom Pilz Phycomyces blakesleeanus in reichlicher Menge gebildeten Gallus- und Protocatechusäure eine maximale Kohlenstoff-Einbaurate von 5–13% des C-Gerüstes der Phenolcarbonsäuren zu messen.

• 3. Im Ernährungsversuch fördert die Zugabe von Shikimisäure (maximal 4 g/l Nährlösung) nicht die Bildung von Phenolcarbonsäuren. Nicotinsäureamid in den Endkonzentrationen von 10^-7 bis 10^-2 mol als Inhibitor des Glucose-phosphat-shunt hat auf die Bildung von Gallus-und Protocatechusäure keinen merklichen Einfluß.

• 4. Dagegen erfolgt ein Einbau des Kohlenstoffes nach Verwendung von Glycin-1-¹⁴C, Asparaginsäure-4-¹⁴C und Alanin-3-¹⁴C zu mindestens 40–54% — wahrscheinlich in einem noch höheren Prozentsatz — des C-Gerüstes der gebildeten Gallussäure. Die entstehende Protocatechusäure weist nur geringe Aktivität auf. Die Radioaktivität von Alanin-1-¹⁴C kann kaum in der Gallussäure, dagegen vorwiegend in dem Atmungs-CO₂ gemessen werden.

• 5. Die Bildung der Gallussäure durch Phycomyces blakesleeanus aus C₂-Einheiten kann als ein Seitenzweig des Aminosäure-Abbaues unter den Kulturbedingungen in einer Schopfer-Nährlösung betrachtet werden.