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Histophysiologische Untersuchungen zum Problem des Flüssigkeits- und Stofftransportes in der frühen Embryonalentwicklung

Experimentelle Studien am Fruchthüllensystem vom Hühnerei

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Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Es wurde versucht, die „Zirkulations“ — Verhältnisse der Flüssigkeiten im Fruchthüllenapparat mitsamt dem Embryo am lebenden Hühnerei bzw. -keim zu studieren.

Zunächst werden die histologischen Verhältnisse und ihre funktionelle Deutung an Hand eines historischen Überblickes kritisch erörtert und durch eigene vergleichende histofunktionelle Beobachtungen ergänzt.

Um genauere Einsichten in die Sekretions- und Resorptionsverhältnisse des Fruchtwassers und in die Wege der Flüssigkeitsverschiebungen im Bereich des Embryo und seiner umgebenden Fruchthüllen zu bekommen, wurde eine Markierung der beteiligten Flüssigkeiten mittels „Myofer“ (Hoechst) versucht. Es wurden die Folgen von Myoferinjektionen in die verschiedenen Abteilungen — Kammern des Fruchthüllensystems — wie Eiklar, extraembryonaler Coelomraum, Cavum amnii, Allantoisblase und Dottersack im sich entwickelnden Hühnerei geprüft. Die erforderlichen histologischen Untersuchungen wurden mit Hilfe des Eisennachweises — auch im Kontrollversuch — durch die Turnbulls-Blau-Methode lichtmikroskopisch durchgeführt und mit elektronenmikroskopischen Ergebnissen (1960) verglichen.

Folgende Resultate wurden gewonnen:

  1. 1.

    Als Wasserreservoir dient das Eiklar. Aus ihm nimmt das Amnion über Chorion und extraembryonalen Coelomraum im Eiklar gelöstes Myofer auf.

  2. 2.

    In das Cavum amnii injiziertes Myofer findet sich 4 Std später in der Allantoisflüssigkeit.

  3. 3.

    Aus dem Lumen der Allantoisblase findet eine relativ intensive Durchschleusung von Flüssigkeit durch ihr Epithel hindurch statt (Rückresorption). In geringem Umfang nimmt die Allantoiswand Myofer auch aus dem extraembryonalen Ceolomraum auf.

  4. 4.

    Aus dem Dottersacklumen speichert auch die Dottersackwand Myofer; anscheinend gibt sie es aber nicht an den Embryo weiter.

Aus diesen Ergebnissen wird auf folgenden „Flüssigkeitskreislauf“ im Hühnerei geschlossen: Aus der Eiklarlösung gelangt offenbar das Myofer-markierte Fruchtwasser über das Chorion, das extraembryonale Coelom und die Amnionwand in das Cavum amnii. Aus diesem wird es durch den Embryo aufgenommen. Er vermag es teilweise in die Allantoisblase auszuscheiden, jedoch wird es aus dieser in gewissem Umfang auch wieder rückresorbiert.

Es wurde versucht, die Strömungswege des Fruchtwasser-Myofers in einem Schema (Abb. 17) darzustellen.

Wieweit der Embryo selbst, der entscheidend an der Resorption des Fruchtwasser-Myofers beteiligt ist, auch für die Produktion von Fruchtwasser bzw. Lösungsmittel in Frage kommt, muß weiteren Untersuchungen vorbehalten werden.

Es wird erörtert, ob und wieweit die Erfahrungen aus Experimenten am Fruchthüllensystem des Vogeleies die Erkenntnisse bezüglich der Bedeutung des Fruchtwasserstoffwechsels in der Embryonalentwicklung des Säugetieres und des Menschen zu fördern vermögen.

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Authors and Affiliations

  1. Anatomischen Institut der Universität Hamburg, Deutschland

    Peter Lemburg

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  1. Peter Lemburg
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Ausgeführt unter der Leitung von Prof. Dr. med. H. Bautzmann.

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Lemburg, P. Histophysiologische Untersuchungen zum Problem des Flüssigkeits- und Stofftransportes in der frühen Embryonalentwicklung. Z.Zellforsch 57, 737–765 (1962). https://doi.org/10.1007/BF00410233

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