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Über den Feinbau der Mandibeldrüse von Hummelmännchen

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Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Die Mandibeldrüsen der Hummelmännchen (Bombus terrestris L.) sind einfache alveoläre Drüsen mit Ausführgang. Das Cytoplasma der einzelnen Zellen enthält außer den üblichen Strukturen stark osmiophile oder vakuolenähnliche Gebilde, die je nach dem Funktionszustand der Zelle verschieden aussehen. Das gebildete Sekret wird von einem im Cytoplasma liegenden Kanälchen aufgenommen und von dort in einen extrazellulär liegenden Sammelkanal weitergeleitet, welcher dann zum Drüsenlumen und Ausführgang führt.

  2. 2.

    Die elektronenmikroskopische Untersuchung lieferte ein genaueres Bild des Sekretionsvorganges: Das Sekret entsteht aus Vorstufen (Prosekretgranula) und zwar im endoplasmatischen Retikulum. In den reifenden Grana, die kontinuierlich größer werden (bis zu 0,8μ), treten zunächst kontrastreiche, z.T. lamelläre Randkörper auf. Später setzt dann eine Strukturauflockerung ein, die schließlich zur Vakuolisierung der Grana führt. Für eine unmittelbare Beteiligung des Kerns, der Mitochondrien und der Golgi-Körper bestehen keinerlei Anhaltspunkte.

  3. 3.

    Die scheinbar in den Zellen liegenden Sekretkanälchen dürften in Wirklichkeit Abkömmlinge der extrazellulären, stark gewundenen Exkretionskanäle sein. Von den Kanälchen gehen locker strukturierte Ausläufer ab, die lichtoptisch wie ein Bürstensaum aussehen. In diese Ausläufer, die kein erkennbares Lumen besitzen, ragen Vorstülpungen (Mikrovilli) der Drüsenzelle hinein. Der sich an die Sekretkanälchen anschließende und zwischen den Zellen verlaufende Sammelkanal wird, wie der elektronenmikroskopische Schnitt zeigt, von einer besonderen Kanalzelle gebildet und führt in den Ausführgang der Drüse.

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Stein, G. Über den Feinbau der Mandibeldrüse von Hummelmännchen. Z.Zellforsch 57, 719–736 (1962). https://doi.org/10.1007/BF00410232

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