Zusammenfassung
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1.
Seit Mai 1958 wurden der Elbe an bestimmten Punkten zwischen Schnackenburg und Hamburg sowie weiter stromab monatlich Wasser-proben entnommen und auf ihr Oxydationsvermögen für zugesetztes Thiosulfat untersucht.
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2.
Es ließ sich zeigen, daß die Thiosulfatoxydation ein biologischer Vorgang ist. Die Potenz dazu kann als relatives Maß für die Zahl der in der Elbe anwesenden schwefeloxydierenden Mikroben angesehen werden.
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3.
Das Oxydationsvermögen der Elbe für Thiosulfat nahm von Schnackenburg bis kurz vor Hamburg kontinuierlich ab, stieg im Hamburger Hafengebiet sprunghaft wieder an, um weiter stromab erneut abzusinken.
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4.
Die Oxydationspotenz ließ sich das ganze Jahr über nachweisen. Sie war im Winter mindestens ebenso stark wie im Sommer. Allerdings waren die verantwortlichen Mikroorganismen in der kalten Jahreszeit im Strom selbst völlig inaktiv.
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5.
Die Oxydationspotenz wurde durch die Wasserführung stark beeinflußt. Besonders bei Hochwasser war sie stark vermindert, bei Niedrigwasser erhöht.
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6.
Unterhalb von Wedel ließen sich schwefeloxydierende Mikroben in der Elbe kaum noch nachweisen.
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7.
Die Masse der schwefeloxydierenden Mikroorganismen gelangt sehr wahrscheinlich mit den Abwässern in die Elbe.
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8.
Es gelang, Thiobacillus thiooxidans und Th. denitrificans in der Elbe nachzuweisen.
Literatur
Baalsrud, K., and K. S. Baalsrud: The role of phosphate in CO2-assimilation of thiobacilli. Phosphorus Metabolism 2, 544–576 (1952).
Rheinheimer, G.: Der Jahresrhythmus der Bakterienkeimzahl in der Elbe zwischen Schnackenburg und Hamburg. Arch. Mikrobiol. 35, 34–43 (1960).
Vishniac, W., and M. Santer: The Thiobacilli. Bact. Rev. 21, 195–213 (1957).
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Mütze, B., Engel, H. Untersuchungen über die bakterielle Schwefeloxydation in der Elbe. Archiv. Mikrobiol. 35, 303–309 (1960). https://doi.org/10.1007/BF00409803
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