Zusammenfassung
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1.
Ungedämpfte Ultrakurzwellen (λ=5,5 m) hoher mittlerer Feldstärken rufen in Medien guter Leitfähigkeit (L=0,005 Ω-1 cm-1) eine Erwärmung hervor. Die Erwärmung kann so hoch werden, daß die in der Aufschwemmung enthaltenen Bakterien absterben.
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2.
Der Prozentsatz der abgestorbenen Zellen ist abhängig von der Temperaturerhöhung, die ihrerseits weider von der Leitfähigkeit der Aufschwemmung abhängt; je größer die Leitfähigkeit, um so höher die Erwärmung, um so stärker die Abtötung.
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3.
Der in der Aufschwemmung fließende Leitungsstrom ruft also die Temperaturerhöhung hervor, die letal wirken kann.
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4.
Die Ergebnisse wurden sowohl mit wässerigen Bakterienaufschwemmungen wie mit Mager- und Vollmilch erzielt. Bei entsprechenden Versuchsbedingungen wurden die Keime zu über 90% abgetötet.
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5.
Die Aufrahmung der UKW.-behandelten Milch wird herabgesetzt, sie ist jedoch besser als die der hochpasteurisierten Vollmilch.
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6.
Eine Entkeimung der Milch mittels hochfrequenter Wechselfelder dürfte gegenüber den zur Zeit üblichen Pasteurisierungsverfahren keinen Vorteil bieten.
Literatur
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Ausgeführt mit Unterstützung des Reichsforschungsrates und der Siemens-Schuckert-Werke, Berlin.
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Hansen, S., Schwartz, W. Untersuchungen über die Einwirkung von ultrakurzen Wellen auf Mikroorganismen. II. Archiv für Mikrobiologie 13, 219–249 (1943). https://doi.org/10.1007/BF00409059
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