Zusammenfassung
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1.
Beabsichtigt war in erster Linie das Studium physiologisch bedeutsamer Membranen sowie die Anbahnung einer vergleichenden Betrachtung des ganzen Gebietes.
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2.
Untersucht wurden die Chitinauskleidungen des Vorder- und Hinterdarmes verschiedener Insekten; sowie die peritrophischen Membranen des Mitteldarmes. Meistens wurden die Membranen einer chemischen Behandlung unterzogen. Mikroskopiert wurde mit einem Siemensgerä bei elektronischen Vergrö\sBerungen bis zu 15000. Besondere Methoden, au\sBer Bedampfung, wurden nicht angewandt.
Die mit der chemischen Behandlung und der elektronenmikroskopischen Betrachtung verbundenen Einflüsse auf das Objekt werden diskutiert.
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3.
Im Mittelpunkt der Beobachtungen standen die elektronenmikroskopischen Strukturen der verschiedenen Insektenarten. Geachtet wurde auf eventuelle Beziehungen zwischen Struktur und Funktion, sowie auf eventuelle strukturelle und systematische Übereinstimmungen. Soweit möglich wurde auch die chemische Beschaffenheit und die Entstehung der fraglichen Strukturen untersucht bzw. diskutiert.
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4.
Die aufgefundenen elektronenmikroskopischen Strukturen waren sehr verschieden. Die naheliegende Vermutung, da\sB Orte gleicher Funktion auch gleiche Strukturen besä\sBen, erwies sich als irrig. Und ebenso irrig ist die Vermutung, da\sB gut durchlässige Membranen immer auch Durchtrittstellen von elektronenmikroskopischer Grö\sBe aufweisen. Gewisse Übereinstimmungen wurden in systematischer Hinsicht erkennbar (s. Eristalis-Calliphora). Eine Weiterführung der Arbeit in methodischer und quantitativer Hinsicht mu\sB erst die Ergebnisse bestätigen.
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5.
Die auffallendsten und bemerkenswertesten Strukturen sind Fibrillenbündel bzw. -zöpfe. Im allgemeinen und insgesamt zeigen sie ein Bild ähnlich jenem Muster von Schlieren und Wirbeln, wie sie beim Zusammenbringen zweier verschiedener Flüssigkeiten auftreten. Aber auch regelmä\sBigere Systeme mit gestreckten Fibrillenzügen kommen vor. Die Dicke der Fibrillen liegt zwischen 100 und 250 \0A.
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6.
Unbehandelte Membranen zeigen im allgemeinen keine Fibrillenstruktur. Erst nach den beschriebenen Behandlungen treten Fibrillen hervor.
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7.
Die verschiedenen Vorstellungen über den nativen Aufbau von Chitinmembranen werden diskutiert. Eine Vorstellung wird näher präzisiert.
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8.
Im Gebiet des Rectums zeigte nur der Enddarmsack der Nashornkäferlarven eine ausgesprochene Porenstruktur. Die Poren werden von der Epicuticula überzogen. Ihr Bau, ihre Zahl und ihre Grö\sBe werden eingehend beschrieben.
Deutliche, im einzelnen aber verschiedene Unterschiede bestehen zwischen dem Überzug der Rectalorgane und der sie umgebenden Intima. Die Unterschiede liegen hauptsächlich in der Epicuticula. Die aufgefundenen Strukturen unterstützen die Annahme einer Enddarmresorption und die Vorstellung, daß die Rectalorgane der Wasserresorption dienen. Ganz allgemein und in Übereinstimmung mit den bestehenden Anschauungen haben auch meine Untersuchungen gezeigt, wie wichtig die Epicuticula für Resorptionsvorgänge ist.
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9.
Die an der Enddarmauskleidung auftretenden Haargebilde sind im einzelnen sehr verschieden, zeigen aber im allgemeinen längsverlaufende Stränge oder Balken, deren Dicke 700\2-2000 \0A beträgt.
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10.
Die hier durchgeführte elektronenmikroskopische Untersuchung peritrophischer Membranen ist für die meisten Objekte die erste ihrer Art. Auch hier bestehen bedeutende Unterschiede im einzelnen. Andererseits ergab sich aber eine sehr interessante Übereinstimmung zwischen der Struktur und den beiden Herkünften dieser Membranen: Nur die vom gesamten Mitteldarm gelieferten Schichten haben unbehandelt Fibrillenstruktur, während die vom Promesenteronring stammenden Sekrete unbehandelt homogen sind.
Meinem verehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. W. Ulrich, danke ich, für die Anregung und stetige Förderung der vorliegenden Untersuchungen. Herrn Prof. Dr. E. Ruska bin ich für die Überlassung einer Arbeitsmöglichkeit am Elektronenmikroskop und für sachkundige Kritik zu Dank verpflichtet, ebenso Frl. Dr. D'Ans, Frl. Dr. Metzner und Frl. Tochterman für ihre freundliche Unterstützung bei den Arbeiten am Elektronenmikroskop.
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Inauguraldissertation der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät (stark gekürzt).
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Kümmel, G. Elektronenmikroskopische untersuchungen über die chitinösen auskleidungen der ver schiedenen ab schnitte des insektendarme. Z. Morph. u. Okol. Tiere 45, 309–342 (1956). https://doi.org/10.1007/BF00407701
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00407701