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Der ausfall der hotchkiss-reaktion im tonsillengewebe als test zur erkennung einer tonsillogenen fokaltoxikose?

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Archiv für klinische und experimentelle Ohren-, Nasen- und Kehlkopfheilkunde Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Die Arbeit wurde mit dem Ziel unternommen, die Topographie der Polysaccharidverbindungen bei der chronischen Tonsillitis zu bestimmen und festzustellen, ob eine Beziehung zwischen dem Ausfall der Hotchkiss-Reaktion und den klinischen Befunden besteht. Nach allgemeinen Ausführungen über die chronische Tonsillitis wird auf die Bedeutung der PAS-Reaktion für die Polysaccharid-Histochemie eingegangen.

100 Tonsillenschnitte von Patienten beiderlei Geschlechts im Alter von 6-51 Jahren werden nach Anamnese und klinischem Befund in 5 Gruppen eingeteilt. Die PAS-Reaktion fiel konstant positiv aus:

  1. 1.

    Obere Schichten des Oberflächenepithels, welches nicht zellig infiltriert war.

  2. 2.

    inaktives Kryptenepithel, d. h. ein deutlich gegliedertes, nicht retikuliertes Epithel.

  3. 3.

    Faserreticulum, Granulations-, Binde- und Narbengewebe und

  4. 4.

    Gefäßwände.

Weniger konstant war der Reaktionsausfall in den Follikeln (41% +) und in Fibroblasten, Mastzellen, Lymphocyten, Reticulumzellen, Plasmazellen und in den Leukocyten.

Der Ausfall der reversiblen Acetylierung sprach dafür, daß es sich bei den fraglichen Substanzen um 1,2 Glykole handeln muß und somit hauptsächlich um Kohlenhydratverbindungen. Ein Unterschied im Reaktionsausfall bei focusverdächtigen Tonsillen von nicht focusverdächtigen Tonsillen war nicht festzustellen. Statistisch gesichert werden konnte eine Abhängigkeit des Reaktionsausfalls im Bindegewebe und in den Gefäßen von den klinischen Gruppen und eine Abhängigkeit im Bindegewebe, Faserreticulum, in den Gefäßen und im Oberflächenepithel vom Alter des Patienten.

Die Errechnung des prozentualen Anteils der Tonsillen an den unterschiedlichen Reaktionsstärken (geringer, mittelstarker, starker Reaktionsausfall) zeigte, daß das Bindegewebe und die Gefäße vor allem in den klinischen Gruppen III und IV eine stärkere Hotchkiss-Positivität aufwiesen. Da es sich hier um die Tonsillen Erwachsener handelt, wird dieser Befund mit der Bindegewebsvermehrung und sklerotischen Gefäßveränderungen im Alter in Zusammenhang gebracht. Noch deutlicher wird die ansteigende Tendenz im Erwachsenenalter, wenn man den prozentualen Anteil der Tonsillen je nach Altersklasse des Patienten berechnet.

Es wird angenommen, daß die quantitativen Unterschiede nicht von der Entzündungsart abhängen, sondern von der bestehenden Läsion. Signifikante Beziehungen zur klinischen Symptomatik bestehen nicht. So erscheint es uns nicht möglich, den Grad der PAS-Positivität als Test für den Funktionszustand der Tonsillen anzusehen. Ein diagnostischer Wert kann ihm also nicht zugemessen werden.

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Behrendt, W., Lieneman, U. Der ausfall der hotchkiss-reaktion im tonsillengewebe als test zur erkennung einer tonsillogenen fokaltoxikose?. Archiv klin. exper. Ohren.-, Nasen- und Kehlkopfheilk. 186, 31–38 (1966). https://doi.org/10.1007/BF00401634

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