Zusammenfassung
Die Histogenese der Bruchschen Membran des Menschen wurde an 6 Embryonen und Feten (SSL von 4,5 cm, 8,5 cm, 9 cm, 11 cm, 15 cm und 16 cm) elektronenmikroskopisch untersucht.
Die Bruchsche Membran ist vom Pigmentepithel durch eine leicht geschlängelte Basalmembran von 200–300 Å Breite abgesetzt. Gegen die Aderhaut kann sie durch verschiedene Gewebsanteile begrenzt werden:
-
1.
durch die Basalmembran der Endothelzellen oder durch letztere selbst,
-
2.
durch Bindegewebszellen und
-
3.
durch Kollagenfasern der Choriocapillaris.
Bei jungen Embryonen mit einer SSL von 4,5 cm liegen zwischen Pigmentepithel und Aderhaut, dem Bereich, in dem sich die Bruchsche Membran entwickelt, Fasern, die quergestreift sind und als Kollagenfasern angesehen werden.
Bei älteren Embryonen mit einer SSL von 8,5 und 9 cm ist eine zweite, etwa 200 Å breite Schicht zu erkennen, die sich in die Kollagenfasern hinein entwickelt. Sie ist oft unterbrochen oder nur angedeutet und besteht aus elastischem Material.
Bei älteren Feten wird diese Schicht dicker und kann bei Feten mit einer SSL von 11 cm ca. 1400 Å, bei Feten mit einer SSL von 15 cm ca. 2500 Å und bei Feten mit einer SSL von 16 cm ca. 2700 Å erreichen.
Die unter dem elastischen Faserzug befindlichen Kollagenfasern gehören nicht zur Bruchschen Membran, sondern sind dem Intercellulargewebe der Chorioidea zuzurechnen.
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Lerche, W. Elektronenmikroskopische Beobachtungen über die Histogenese der Bruchschen Membran des Menschen. Zeitschrift für Zellforschung 65, 163–175 (1964). https://doi.org/10.1007/BF00400112
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