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Über die prismenschicht der schale von ostrea edulis L.

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Zeitschrift für Morphologie und Ökologie der Tiere Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    An beiden Halbschalen der Auster (Ostrea edulis L.) kommt Prismenschicht zur Entwicklung, jedoch starker an der oberen flachen Schale ; meist erhält sie rich nur am Schalenrand, während die älteren Anteile auf der Außenfläche der Schale nachträglich verloren gehen, was mit der lockeren, blätterigen Beschaffenheit der Schicht zusammenhängt (S. 790–791).

  2. 2.

    Die Prismen entwickeln sich aus kleinen rundlichen Kalkteilchen, die in gewissen Abständen voneinander auf einer sehr feinen Conchinlamelle auftreten und zunächst vor allem in der Flache (fast) bis zur gegenseitigen Berührung auswachsen; dadurch kommt die polygonale (allotriomorphe) Querschnittsform der auf diesem Entwicklungszustand scheibenförmigen Prismen zustande (S. 796). Die Prismen bleiben durch (schwach doppelbrechende) Conchinlamellen voneinander getrennt und können durch deren Zerstörung (Kochen in Javellescher Lange) isoliert werden (S. 792, 795–796).

  3. 3.

    Bei dem weiteren (Längen-) Wachstum der Prismen nimmt ihr Querschnitt allmählich zu, so daß man auf dem Querschliff einer Prismenlamelle leicht das ältere, nach der Außenseite der Schale gekehrte, dünnere Ende von dem zuletzt gebildeten dickeren unterscheiden kann (S. 793–794). Mit dieser allmählichen Querschnittsvergrößerung hängt die radial zum Schalenrand geneigte Stellung der Prismen und ihre bogige Krümmung zusammen, welche die Konvexität dem Schalenrand zukehrt (S. 794). Das Längenwachstum der Prismen erfolgt in Etappen, die ihre Spur in Wachstumslinien hinterlassen, welche einheitlich durch eine Prismenlamelle hindurchziehen (S. 794).

  4. 4.

    Im Beginn ihres Wachstums sind die Prismen optisch einheitlich ; ein jedes stellt ein Calcitindividuum dar (negativ einachsiges Konoskopbild; auch die Meigensehen Reaktionen bezeugen die Calcitnatur); die optische Achse des Prismas steht im allgemeinen senkrecht zur Fläche der Prismenlamelle. Doch finden rich auch Stellen in den Lamellen, bei denen die optischen Achsen stark und regellos gegen die Lamellenebene geneigt sind (S. 797).

  5. 5.

    Bei dem weiteren Auswachsen geht aber die Einkristallnatur des einzelnen Prismas verloren: Erwachsene isolierte Prismen löschen zwischen gekreuzten Nikols nicht mehr einheitlich aus. Doch bleibt im allgemeinen die urspriingliche Lage der optischen Achse gewahrt; es besteht gewbhnlich nur eine geringe Desorientierung der nacheinander gebildeten Prismenabschnitte; nur ausnahmsweise setzt sich ein Prisma aus scharf getrennten Anteilen mit größeren Unterschieden in der Lage der Schwingungsrichtungen zusammen (S. 798). In diesem Punkte erinnern die Ostrea-Prismen an die von Vulsella.

  6. 6.

    In dünneren Lamellen, deren Prismen sich im wesentlichen noch wie einheitliche Calcitindividuen verhalten und im ganzen normale optische Orientierung besitzen, machen sich zwischen gekreuzten oder parallelen Nikols einzelne Prismen dadurch auffallend bemerkbar, daß an ihren in die Richtung der Neigung fallenden Enden Säume von Interferenzstreifen auftreten, die vom Rande nach der Mitte des Prismas bis lurch drei und vier Ordnungen ansteigen. Diese Erscheinung ist eine Folge des Zusammenwirkens von desorientierter Lage der optischen Achse mit der Keilform, in der die Prismen auf den Flächen der Lamelle austreten.

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Schmidt, W.J. Über die prismenschicht der schale von ostrea edulis L.. Z. Morph. u. Okol. Tiere 21, 789–805 (1931). https://doi.org/10.1007/BF00399565

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