Zusammenfassung
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1.
Die Myofibrillen der radiären quergestreiften Muskelzellen aus dem Proventriculus von Eusyllis blomstrandi sind der ganzen Länge nach doppelbrechend: sie lassen (in erschlafftem Zustande) stark doppelbrechende Q-Glieder, sehr schwach doppelbrechende I + I-Glieder, bisweilen auch in der Mitte der letzten deutlich doppelbrechende Z-Glieder unterscheiden. Diese Periodizität in der Stärke der Doppelbrechung kann gelegentlich sehr stark verwischt erscheinen.
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2.
Die Zahl der Inokommata steigt mit der zunehmenden Länge der Muskelzellen, so daß sich Zellen mit 2, 3 und 4 Inokommata finden. Die kürzesten Zellen nahe der dorsalen und ventralen Mittellinie besitzen überhaupt keine Querstreifung, sind der ganzen Länge nach einheitlich doppelbrechend („glatt“).
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3.
Der Übergang von einer höheren zu einer geringeren Zahl von Inokommata kann in ein und derselben Zelle vor sich gehen, derart, daß die kontraktile Rinde etwa auf der einen Seite der Zelle 2, auf der anderen nur noch 1 Inokomma aufweist.
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4.
Die unter 2 und 3 genannten Umstände weisen darauf hin, daß die Gliederung der Fibrille, die sich in periodischer Schwankung der Doppelbrechung ausspricht, durch außerfibrilläre Umstände, und zwar den Ansatz der Telophragmen ausgelöst wird.
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5.
Lagert man in die Muskelzellen kolloides Gold ein, so tritt schwacher Dichroismus auf, und zwischen gekreuzten Nikols erscheinen die verschiedenen Glieder des Inokommas in abweichender Polarisationsfarbe: Q türkisblau, I braunrot, gelegentlich noch Z gelb. An goldbehandelten Fasern hat Q für alle Farben des Spektrums positives Vorzeichen der Doppelbrechung; I besitzt für Blau Isotropie, für die anderen Farben negative Doppelbrechung. Daher bieten goldbehandelte Fasern einen Wechsel von positiven und negativen Gliedern dar. Ähnliche Erscheinungen zeigen sich an versilberten Fasern.
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Schmidt, W.J. Die Doppelbrechung der quergestreiften Muskelzellen im Proventriculus von Eusyllis blomstrandi. Z. f. Zellforschung u. mikr. Anatomie. 24, 525–539 (1936). https://doi.org/10.1007/BF00397480
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00397480