Vergleichende Zellen- und Kernmessungen bei grossen und kleinen Hühnerrassen zur Prüfung der genetisch bedingten Wuchsunterschiede

Zusammenfassung

• 1. Die Kern- und damit auch die Zellgröße der Erythrocyten und Lebern ist bei zwerg- und normalwüchsigen Hühnern, Embryonen und Küken gleich. In den Spinalganglien treten bei Zwergen und Normalen gleich große Kernklassen auf, über deren relative Häufigkeit ich keine Angaben machen kann. Allgemeine Wuchsunterschiede und speziell Größenunterschiede der Organe, die ab 15. Tag sehr deutlich sind, beruhen nicht auf unterschiedlicher Zellgröße, sondern müssen daher, in Bestätigung der Kaninchenbeobachtungen von castle Painter, auf vermehrter Zellzahl beruhen.

• 2. Nach meinen Messungen kann eine artspezifisch festgelegte Grundgröße der Hühnerzelle vorhanden sein; denn bei erwachsenen Tieren ist das Volumen der Leberkernklasse ein Sechzehntel des Volumens der größten Spinalganglienklasse.

• 3. Die erwachsene Hühnerleber (desgleichen die Sperlingsleber) hat nur eine Kernklasse.

• 4. In der Ontogenese der Spinalganglien treten nacheinander im Verhältnis 1∶4∶8 deutlich 3 Kernklassen auf, von denen die beiden letzten die häufigsten Klassen des erwachsenen Tieres werden. Die Übereinstimmung der empirischen Werte mit den theoretisch angenommenen Verdoppelungszahlen ist statistisch gesichert. Die Werte liegen innerhalb der einfachen Fehlergrenze.