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Zur Theorie der histologischen Silberschwärzung

I. Gliazellendarstellung

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Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Abt. A Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Stückschwärzung. Nach der Fixierung des Gehirnstückes in reiner Formalinlösung und darauffolgender Durchtränkung mit AgNO3-Lösung und Reduktion durch Hydrochinon-Formalin treten Gewebselemente mit ziemlich dichtem Gefüge, wie faserige Makroglia, Nervenzelleib und kleine Gliakerne am besten geschwärzt hervor. Aus lockeren Gewebsteilen wird AgNO3 leicht weggeschafft und in dichteren Gewebselementen sind die Gefügelücken zu klein, als daß in ihnen das schwarze Silber Platz finden könnte. Ein Zusatz aufquellend wirkender Substanz zur fixierenden Formalinlösung verursacht eine Verschiebung der optimalen Schwärzbarkeit nach dichteren Gewebselementen. Aber durch einen Zusatz von einer Substanz zur Formalinlösung, welche mit AgNO 3 Niederschläge bildet, können Gewebsbestandteile mit lockerem Gefüge dargestellt werden, da die in ihnen gebildeten Niederschläge das bei der Reduktion der Silberlösung durch Hydrochinon-Formalin naszierende Silber an sich ablagern lassen. Nach der Fixierung des Gehirnstückes in nichtwäβrigen Flüssigkeiten, welche auf die Gefügelücken stark verengend wirken, werden die Gliazellen nicht geschwärzt.

  2. 2.

    Schnittschwärzung. Bei den Silbermethoden von Rio-Hortega und Cajal zur Gliazellendarstellung auf Gewebsschnitten wird Ag Br in die Gefügelücken der Gliazellen geschafft, auf dessen Grundlage sich das bei der Reduktion der Silberlösung naszierende Silber hauptsächlich niederschlägt. Die Behandlung der Schnitte mit Ammoniakwasser bei der Rio-Hortegaschen Methode bietet den Vorteil, die Wegsamkeit der Gefügelücken der dichteren Gewebsbestandteile durch Füllung mit hydrophilem Kolloid zu verringern. Der Zusatz des Pyridins zur ammoniakalischen Silberlösung bei der Cajalschen Methode bezweckt eine Verhinderung von AgBr-Niederschlägen in den lockeren Gewebsteilen.

  3. 3.

    Nach allem glauben wir, daß für die elektive Silberschwärzung der Gliazellen ihre passende Strukturdichte und eventuell ihre Armut an Schutzkolloid besonders wichtig ist. Ein Reduktionspotental der Gliazellen oder eine vorherige Bildung von Silberkeimen in ihnen ist dafür nicht notwendig, wohl aber können in ihnen gebildete Silbersalzniederschläge (wie z. B. solche von AgBr) Grundlage für Ablagerung von naszierendem Silber sein.

  4. 4.

    Bei der Cajalschen Gold-Sublimatmethode tritt neben der Adsorption des HgCl2 auch eine Abscheidung seines Reduktionsproduktes Hg 2Cl2 sowie Hg 2Br2 in der protoplasmatischen und faserigen Makroglia ein. Die nachfolgenden Au-Ionen mit geringerer elektrischer Lösungstension geben in Berührung mit dem Hg2Cl2 und Hg2Br2 ihre Ladung ab und scheiden sich als blauviolett erscheinendes metallisches Gold aus. In den lockeren Gebilden erfolgt jedoch keine Hg2Cl2- und Hg2Br2-Bildung und also keine blauviolette Goldausscheidung. In den dichteren kann sich zwar Gold ausscheiden, aber seine Teilchen wachsen nicht zu blauviolett erscheinender Größe heran.

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Seki, M. Zur Theorie der histologischen Silberschwärzung. Z. f. Zellforschung 30, 529–547 (1940). https://doi.org/10.1007/BF00389997

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