Messende Untersuchungen an den Schwannschen Zellen dünner Nervenfasern

Zusammenfassung

• 1. Am Sympathicus des Kaninchens wurden sogenannte marklose, unsegmentierte Einzelfasern untersucht, ihre Kernabstände und Faserdurchmesser gemessen und nach den Regeln der Kollektivniaßlehre statistisch ausgewertet. Die Messungen ergaben eine Beziehung zwischen Kernabstand und Faserdurchmesser in dem Sinne, daß bei zunehmender Faserdicke die Kernabstände sich vergrößerten. Dieses Verhältnis entsprach nicht einer linearen Proportion, es konnte durch die allgemeine Funktion y=cx ^α ausgedrückt werden.

• 2. Dieses Resultat wurde mit den Ergebnissen der Untersuchungen von Schuchardt und I. Telschow verglichen, die an markhaltigen Fasern eine Beziehung zwischen Faiserdurchmesser und interanulärer Segmentlänge mit der allgemeinen Funktion y=cx ^α gefunden hatten.

• 3. Am Sympatihicus der Katze konnten im Gegensatz zu dem des Kaninchens nur wenige umsegmentieirte Fasern gefunden werden. Segmentierte Fasern mit deutlicher Markscheide bildeten hier den hauptsächlichsten Bestand.

• 4. Am gleichen Material wurden dünne, homogen erscheinende Fasern beobachtet, deren Durchmesser im Bereich der unsegmentierten Fasern lagen, die aber Ranviersche Schrürringe aufwiesen. Ihre quantitative Messung und statistische Auswertung ergab eine Zunahme der interanulären Segmentlänge bei zunehmender Faserdicke. Diese Beziehung schien sich innerhalb des schmalen Bereichs beobachteter Fasern von 1,6–3,4 μ Durchmesser linear zu verhalten.

• 5. Auf die Unterschiede zwischen den hier aufgezeigten Werten der Durchmesser für unsegmentierte Fasern und denen im Schrifttum angegebenen für sogenannte marklose oder markarme Fasern wurde eingegangen.