Skip to main content
Log in

Zur Kenntnis der Entwicklung des Parietalauges und des Feinbaues der Epiphyse der Reptilien

  • Published:
Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Abt. A Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Die Feststellung des kontinuierlichen Zusammenhanges von Parietalauge und distalem Ende der Epiphyse bei Calotes versicolor beweist, daß Stirnauge und Epiphyse in engsten genetischen Beziehungen zueinander stehen. Die auch mit älteren Beobachtungen von Francotte und v. Klinkowström nicht vereinbare Behauptung von Studnička, Parietalauge und Epiphyse seien zwei voneinander unabhängige Bildungen, kann somit nicht länger Allgemeingültigkeit beanspruchen. Das Parietalauge stellt mindestens bei verschiedenen Arten eine Abgliederung des distalen Epiphysenendes dar. Der Nachweis des ursprünglichen Zusammenhanges von Stirnauge und Epiphyse läßt an die Möglichkeit denken, daß die Zirbel etwas mit der Photorezeption zu tun hat.

  2. 2.

    Im Anschluß an die Untersuchungen von Holmgren und Friedrich-Freksa über die sekretorisch tätigen Sinneszellen in der Epiphyse von Fischen und Amphibien werden die neben hellen Zellelementen (Stützzellen) vorhandenen schmalen dunklen Zellformen des Epiphysenepithels der Saurier als Sinneszellen gedeutet. Die dünnen basalen Fortsätze dieser Zellen, welche aus dem Epithel zur Epiphysenoberfläche zu verfolgen sind, dürften Neuriten entsprechen. Die apikalen Abschnitte der Sinneszellen ragen mit fädigen oder kolbigen Fortsätzen in das Epiphysenlumen hinein. Ihre blasig aufgetriebenen Enden scheinen sich in das Lumen hinein zu entleeren. Die sekretorische Tätigkeit der Epiphysenzellen der Reptilien wurde bereits von früheren Untersuchern angenommen oder vermutet (vgl. Studnička 1905, Lit.).

  3. 3.

    Die außerordentlich wechselnde Höhe des Epithels der Saurierepiphyse sowie das Auftreten zahlreicher, zu Detritus zerfallender Wandzellen im Lumen der Zirbel sprechen für eine lebhafte Aktivität des Organs. Es bleibt späteren experimentellen Untersuchungen vorbehalten, festzustellen, welche Faktoren diese Aktivität beeinflussen.

  4. 4.

    Die Epiphyse von Tropidonotus natrix ist in den sagittalen Blutleiter der an dieser Stelle meningocytenreichen Dura mater eingelassen. Das Organ steht durch Kapillaren mit dem Zwischenhirndach in Verbindung. Innerhalb der Zellbalken der Epiphyse lassen sich kleinste Lumina nachweisen, in welche sich winzige helle Kuppen der Epiphysenzellen vorbuckeln. Es ist wahrscheinlich, daß diese Zellen den oben geschilderten Sinneszellen entsprechen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Schrifttum

  • Bargmann, W.: Die Epiphysis cerebri. In Handbuch der mikroskopischen Anatomie, Bd. 6. 1942.

  • Chiodi, V.: Sviluppo, strutturae-Topografia dell' epifici. Riv. di Biol. 17, 1–133 (1939).

    Google Scholar 

  • Cashing, H.: Studies in intracranial physiology and surgery. Oxford 1925.

  • - Cameron lectures. Lancet 1925, 851–857.

  • Francotte, P.: Contribution à l'étude du développement de l'épiphyse et du troisiéme œil des reptiles. Bull. Acad. Med. Belg. 1887.

  • - Note sur l'œil pariétal, l'épiphyse, la paraphyse et les plexus chorioïdes du troisiéme ventricule. Bull. Acad. Méd. Belg. 1894, No 1. Contribution à l'étude de l'œil pariétal de l'épiphyse et de la paraphyse chez les Lacertiliens. Mém. cour. Acad. Belg. 55 (1896).

  • Friedrich-Freksa, H.: Entwicklung, Bau und Bedeutung der Parietalgegend bei Teleostiern. Z. Zool. 141, 53–142 (1932).

    Google Scholar 

  • Gaupp, E.: Zirbel, Parietalorgan und Paraphysis. Erg. Anat. 7, 208–285 (1898).

    Google Scholar 

  • Holmgren, N.: Zum Bau der Epiphyse von Squalus acanthias. Arch för Zoologi 2 (1917;18).

  • - Zur Kenntnis der Parietalorgane von Rana. Arch. för Zoologi 2 (1917/18).

  • Klinckowström, J. v.: Le premier développement de l'œil pineal, l'épiphyse et le nerf pariétal chez Iguana tuberculata. Anat. Anz. 8, 289–299 (1893).

    Google Scholar 

  • Scharrer, E.: Die Bildung von Meningocyten und der Abbau von Erythrocyten in der Paraphyse der Amphibien. Z. Zellforsch. 23, 244–252 (1935).

    Google Scholar 

  • Studnička, F. K.: Die Parietalorgane. In Lehrbuch der vergleichenden mikroskopischen Anatomie der Wirbeltiere, herausgeg. von A. Oppel. Jena 1905.

  • Vialli, M.: L'apparato epifisario degli anfibi. Arch. zool. ital. 13, 423 bis 451 (1929).

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Arbeit unter Leitung von Prof. W. Baromann (jetzt Königsberg i. Pr.).

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Preisler, O. Zur Kenntnis der Entwicklung des Parietalauges und des Feinbaues der Epiphyse der Reptilien. Z.Zellforsch 32, 209–216 (1942). https://doi.org/10.1007/BF00375594

Download citation

  • Received:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF00375594

Navigation