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Über die Restitution des Sekretstoffes in der grossen Unterzungendrüse der Katze, geprüft durch die Stufenuntersuchungsmethode

II. Mitteilung. Der Arbeitsrhythmus der Zellen und der Drüse

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Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Abt. A Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Es wird die Stufenzählmethode angewandt. Ergebnis:

  1. 1.

    In polyphasisch sezernierenden Zellen kann neben den kontinuierlichen und rhythmischen Arbeitsweise der Zellen eine dritte Arbeitsform unterschieden werden: der pseudorhythmische Zelltypus. Diese Zellen haben das Vermögen, das Sekret schon während der Extrusion aufzubauen und dieses eben aufgebaute Sekret beim Fortdauern des Reizes gleich wieder auszustoßen. Bei schwächerem Reiz können Extrusion und Restitution sich das Gleichgewicht halten und die Zellen also kontinuierlich arbeiten. Bei stärkerem Reiz, wenn die Extrusion in kürzerer Zeit abläuft als es der Zelle möglich ist, neues Sekret zu restituieren, kann eine Refraktärzeit vorkommen, während der die Zelle nicht extruieren kann. Wenn aber die Extrusionsgeschwindigkeit geringer wird oder die Extrusion ganz aufhört, wird die Sekretbereitung bis zum Erlangen eines Stapelstadiums fortgesetzt. Dadurch wird bei der Reizung immer nur eine einzige Arbeitsperiode hervorgerufen, welche einer Periode bei der rhythmischen Sekretion ähnlich ist. Sowohl die Eiweiß- als auch die Schleimzellen der Unterzungendrüse der Katze gehören mit großer Wahrscheinlichkeit zu diesem Typus.

  2. 2.

    Die Schleim- und Eiweißzellen arbeiten unter sich und auch miteinander synchron. Die Arbeit der ganzen Drüse ist kontinuierlich und nicht rhythmisch. Die Zellarbeit und die Drüsenarbeit ähnelt der Arbeit beider Systeme im Pankreas (Hirsch 1932).

  3. 3.

    Die Eiweißzellen bleiben auch im Hunger hauptsächlich in dem Restitutionstadium stehen; nur mit Atropinbehandlung kann man ein Stapelstadium hervorbringen. Das spricht für eine Hungersekretion in der Eiweißzelle.

  4. 4.

    Das Pilokarpin wirkt ähnlich auf beide Zellarten, was für ihre parasympathische Innervierung spricht.

  5. 5.

    Dieselbe Pilokarpindosis reizt verschiedene Drüsen verschieden stark.

  6. 6.

    Gewöhnliche Kost hat keine Wirkung auf das mikroskopische Hungerbild der Drüse.

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Järvi, O. Über die Restitution des Sekretstoffes in der grossen Unterzungendrüse der Katze, geprüft durch die Stufenuntersuchungsmethode. Z. f. Zellforschung 30, 156–170 (1939). https://doi.org/10.1007/BF00370962

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