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Histologische Untersuchungen an Skeletmuskeln von Urodelen

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Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Abt. A Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

In der Skeletmuskulatur der untersuchten Urodelen wurden drei verschiedene Fasertypen gefunden:

Fasern, bei denen die strukturellen Einheiten (Fibrillen) gleichmäßig über den ganzen Faserquerschnitt verteilt sind, werden als Fasern mit Fibrillenfelderung (tetanische Fasern) bezeichnet.

Fasern, bei denen mehrere dieser Fibrillen in Gruppen beisammenstehen, und diese Gruppen (Säulchen) unregelmäßig über den Faserquerschnitt verteilt sind, werden als Fasern mit Säulchenfelderung (tonische Fasern) bezeichnet.

Fasern, bei denen sowohl einzelstehende Fibrillen als auch Säulchen vorkommen, werden als Fasern mit Säulchen-Fibrillenfelderung bezeichnet.

Die Normalform der Säulchen ist eine polygonale. Ich konnte jedoch in fast allen Muskeln der untersuchten Urodelenarten auch bandförmige Säulchen nachweisen.

Es wird angenommen, daß die Fasern mit Säulchen-Fibrillenfelderung, je nach der Art der Beanspruchung des betreffenden Muskels sowohl zu tetanischer als auch tonischer Reaktion fähig sind.

Muskeln, die vorwiegend der Fortbewegung dienen, besitzen einen hohen Prozentsatz an Fasern mit reiner Fibrillenfelderung und einen niederen an Fasern mit Säulchen- bzw. Säulchen-Fibrillenfelderung.

Muskeln, die eine Dauerleistung verrichten müssen, enthalten neben Fasern mit reiner Fibrillenfelderung bzw. Säulchen-Fibrillenfelderung einen hohen Prozentsatz an Fasern mit reiner Säulchenfelderung.

Muskeln, die einer funktionsmäßig wechselnden Beanspruchung ausgesetzt sind, haben einen hohen Prozentsatz (über 50%) an Fasern mit Säulchen-Fibrillenfelderung.

Die Larven der untersuchten Urodelenarten und die neotenische Form von Ambystoma mexicanum besitzen vorwiegend Muskeln mit hohem Prozentsatz an Fasern mit reiner Fibrillenfelderung.

Der metamorphosierte Salamandra maculosa, der nur auf dem Land lebt, hat vorwiegend Muskeln mit geringem Prozentsatz an Fasern mit Säulchen-Fibrillenfelderung.

Molge cristata und taeniata haben, entsprechend ihrer wechselnden Lebensweise an Land oder im Wasser, in der Hauptsache Muskeln mit sehr hohen Werten (bis 85%) an Fasern mit Säulchen-Fibrillenfelderung.

Die Kerne aller 3 Fasertypen liegen rand- oder mittelständig.

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Thiel, H. Histologische Untersuchungen an Skeletmuskeln von Urodelen. Z. f. Zellforschung 30, 67–77 (1939). https://doi.org/10.1007/BF00370959

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