Zusammenfassung
Überlegungen über die Farbe der menschlichen Haut und der subcutanen Venen forderten einen Anteil polarisierten Lichtes in dem von der Haut zum Beobachter gelangenden Licht, wenn die Haut mit natürlichem Licht beleuchtet wird. Der Anteil polarisierten Lichtes, das leicht mittels Analysator sichtbar gemacht werden kann, beträgt nach lichtelektrischen Messungen im Mittel 29%, wenn die bei Maximumstellung des Analysators vorhandene Beleuchtungsstärke des Lichtempfängers 100% gesetzt wird. Das polarisierte Licht erweist sich wesentlich als linear polarisiert. Das Vorhandensein polarisierten Lichtes macht sich in Abhängigkeit von der Stellung des Analysators und der Art der Beleuchtung als Helligkeitsänderung, Wechsel der Farbzusammensetzung und der Sichtbarkeit des Hautreliefs bemerkbar. Sie treten in gleicher Weise bei Beleuchtung der Haut mit linear polarisiertem Licht in Abhängigkeit von der Schwingungsrichtung auf. Weitere Untersuchungen betreffen die Zusammenhänge zwischen den möglichen Beleuchtungswinkeln und der Minimumstellung des Analysators. Aus ihnen folgt, daß die Schwingungsebene des polarisierten Streulichtes senkrecht zur Einfallebene steht. Schließlich werden die Richtungen weiterführender Untersuchungen des dargestellten Phänomens angegeben.
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Nicolai, L. Über die Polarisation von Licht durch die menschliche Haut. Pflügers Archiv 265, 488–492 (1958). https://doi.org/10.1007/BF00369776
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