Zusammenfassung
1. In Fortsetzung der Versuche, über deren Ergebnisse in zwei vorausgehenden Mitteilungen berichtet worden ist, wurden gesunde junge Männer in der Klimakammer bei verschiedenen Graden der O2-Mangelatmung für die Dauer mehrerer Stunden zusätzlicher Kälte- und Hitzebelastung ausgesetzt.
Die Methodik der Versuche entspricht den früheren Versuchen (vgl. I. und II. Mitteilung) mit Einwirkung von O2-Mangel bei strenger Behaglichkeitstemperatur.
2. In einem ersten Abschnitt werden auf Grund unserer Messungen Bilanzüberlegungen bezüglich der Störung der Wärmeregulation durch O2-Mangel schon bei Behaglichkeitstemperatur angestellt. Die schon bei einem behaglichen Raumzustand von 30° C und 50% r. F. beobachtete Störung im Wärmehaushalt ist nicht lediglich erklärbar durch die Annahme einer gestörten Wärmebildung; sie beruht zu einem wesentlichen Teil auch auf einer Beeinträchtigung der physikalischen Wärmeregulation durch den O2-Mangel, also der Wärmeabgabe.
3. In einem zweiten Abschnitt werden an Hand mehrerer Kurvenscharen unsere Ergebnisse im einzelnen mitgeteilt, die den Gaswechsel bei zusätzlicher Kälte- und Hitzebelastung im O2-Mangel betreffen.
4. Auf Grund der unter 3 mitgeteilten Einzeltatsachen werden Bilanzüberlegungen zum Wärmehaushalt bei zusätzlicher Kälte- und Hitzebelastung im O2-Mangel angestellt; speziell wurde geprüft, inwieweit die an der Änderung der Rectaltemperatur erkennbare Verschlechterung der Wärmebilanz durch eine Störung der chemischen Wärmeregulation erklärbar ist bzw. nur durch die Annahme auch einer Beeinträchtigung der physikalischen Wärmeregulation.
Selbst noch in Höhen über 7000 m vermögen einzelne Versuchspersonen über die durch die Höhenumstellung bedingte Vermehrung der O2-Aufnahme hinaus den Stoffwechsel zum Zwecke der chemischen Wärmeregulation gegen Kälte praktisch im gleichen Umfange zu erhöhen wie unter Behaglichkeitstemperatur. Jedoch konnte trotz dieses wirkungsvollen Einsatzes der chemischen Wärmeregulation die im Sauerstoffmangel insuffiziente physikalische Wärmeregulation in der Kälte nicht verhindern, daß die Kerntemperatur noch weiter absank als bei Behaglichkeitstemperatur.
Ähnliche Bilanzüberlegungen hinsichtlich des Wärmehaushaltes in der Hitze bei gleichzeitigem O2-Mangel sind, wie näher gezeigt wird, wegen der wesentlichen kürzeren Erträglichkeitsdauer von Hitze im Vergleich zur Kälte mit erheblich größeren Schwierigkeiten zu einem eindeutigen Resultat zu führen.
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Mit 6 Textabbildungen.
III. Mitteilung der Untersuchungen über physikalische und chemische Wärmeregulation des Menschen im Sauerstoffmangel.
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Wezler, K., Frank, E. Chemische Wärmeregulation gegen Kälte und Hitze im Sauerstoffmangel. Pflugers Arch. 250, 439–464 (1948). https://doi.org/10.1007/BF00369747
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