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Bau und Doppelbrechung des Haftscheibenepithels von Cyclopterus lumpus L.

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Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Beim jungen Cyclopterus lumpus (Länge 2,5 cm) ist das Epithel im Randgebiet der Haftscheibe anders ausgebildet als in ihrem Mittelfeld: Hier stellt es ein mehrschichtiges Epithel dar, dessen oberflächliche Zellen einen zarten sehr niedrigen Stäbchensaum (Limitans nach Rauther) tragen; dort sind diese Stäbchen an jeder Zelle zu einem mächtigen Fibrillenbündel von prismatischer Form entwickelt; die Gesamtheit dieser Gebilde liefert die „fibrilläre Auβenlage“ oder Deckschicht.

  2. 2.

    Beim erwachsenen Cyclopterus ist das Epithel, dessen Schichtenzahl beträchtlich zugenommen hat, im Randgebiet und Mittelfeld der Haftscheibe in derselben Art ausgebildet: Es trägt auf seiner freien Fläche eine Schicht aus feinen vertikalen Fibrillen, die ebenfalls aus dem gewaltig vergrößerten Stäbchensaum hervorgegangen sind. Jedoch sind die Fibrillen feiner, ihr Wachstum erfolgt wiederholt, schubweise und die Grenze zwischen fibrillärer Außenlage und Epithel, die beim jungen Tier geradlinig verläuft, ist durch kuppenartiges Vorspringender oberflächlichen Zellen ausgezeichnet. Ferner gelangen beim erwachsenen Tier einzelne Zellen des Epithels in die fibrilläre Außenlage hinein.

  3. 3.

    Im Epithel des erwachsenen Cyclopterus sind reichlich Tonofibrillen ausgebildet, die von seiner Basis bis zur Oberfläche wesentlich vertikal verlaufen, was der Richtung stärkster Zugbeanspruchung des Epithels bei der Betätigung der Haftscheibe entspricht. Sie lassen sich infolge ihrer kräftigen Doppelbrechung schön zwischen gekreuzten Nikols nachweisen und nehmen durch Goldfärbung Dichroismus an.

  4. 4.

    Im Gegensatz zu den Tonofibrillen sind die Fibrillen der Auβenlage, die sich von jenen auch färberisch unterscheiden lassen, nur sehr schwach positiv eigendoppelbrechend, lassen sich mit Gold nicht dichroitisch färben und widerstehen der Verdauung durch Trypsin, was auf chemische Unterschiede der beiderlei Fibrillen hinweist, die bei ihrer durchaus verschiedenen Genese nicht überraschen.

  5. 5.

    An der Grenze von Epithel und fibrillärer Außenlage treten die beiderlei Fibrillen in innige Verknüpfung, was wohl aus den mechanischen Anforderungen verständlich wird, die an das Epithel der Haftscheibe gestellt werden.

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Schmidt, W.J. Bau und Doppelbrechung des Haftscheibenepithels von Cyclopterus lumpus L.. Z.Zellforsch 26, 696–714 (1937). https://doi.org/10.1007/BF00368793

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