Zur mikroskopischen Anatomie der Gefäss- und Schweissdrüsennerven in der menschlichen Haut

Zusammenfassung

Die Ergebnisse über die Innervation der Schweißdrüsen lauten:

• 1. Die in den interstitiellen Bindegewebsräumen der ekkrinen und apokrinen Schweißdrüsen verlaufenden vegetativen Nervenfaserzüge sind maschenförmig miteinander verknüpft.

• 2. In den gleichen Bindegewebsbezirken sind öfters feinste, markhaltige Nervenfaserzüge zu beobachten, die nach fibrillärer Auflockerung mit benachbarten Nervenfasern oder mit retikulär angeordneten Neurofibrillenzügen Anastomosen eingehen.

• 3. Die vegetative nervöse Endausbreitung kann sowohl aus dem „präterminalen“ Neurofibrillenzügen wie aus den markhaltigen Nervenfasern hervorgehen.

• 4. Ob die in das nervöse Terminalreticulum einstrahlenden, markhaltigen Nervenfasern sensibler Natur sind, läßt sich nicht nachweisen.

• 5. In den sezernierenden Drüsenabschnitten werden Myoepithelzellen von dem dichten Schleier des nervösen Terminalreticulums umsponnen.

• 6. Die abführenden Knäuelgänge der Schweißdrüsen sind reichlich mit Nervennetzen versorgt. Die von Myoepithelzellen freien Schläuche tragen das gleiche neurofibrilläre, kernhaltige Endnetz wie die sezernierende Drüsensubstanz.

• 7. Ein großer Teil der terminalen Neurofibrillen liegt im adventitiellen Bindegewebe der Drüsen. Die Dichte des nervösen Reticulums macht eine stellenweise intraprotoplasmatische Lagerung der Neurofibrillen in bindegewebigen Zellelementen sehr wahrscheinlich.

• 8 In dem Teil des Terminalreticulums, der mit dem Plasma der Zellen des Erfolgsorganes morphologisch untrennbar verknüpft ist und funktionell sicher unmittelbar in die Arbeit der Zelle eingreift, finden sich vielfach rundliche Zellkerne, die sich von den längsovalen Schwannschen Kernen deutlich unterscheiden. Die rundlichen Kerne kommen auch in proximalen Abschnitten der Nervenbahnen vor. Es handelt sich bei den Kernen um solche „interstitieller“ Zellen.