Beiträge zur Histophysiologie des Dünndarmes

Zusammenfassung

• 1. Der mikroskopische Bau des absteigenden Dünndarmschenkels wurde kurz beschrieben.

• 2. Die Schleimproduktion weist einen Rhythmus auf. Dagegen konnte in der Zahl der Mitosen kein deutlicher Rhythmus nachgewiesen werden. Da die Verdauung nach 7 Stunden noch nicht beendet war, ist es jedoch möglich, daß ein zweiter Gipfel in der Kurve nicht erfaßt wurde.

• 3. Die Restitution des Schleimes, sowie die der Sekretionsgranula, wurde beschrieben. Dabei wurde ein rhythmisches Entstehen und Verschwinden der Golgi-Substanz festgestellt. Höchstwahrscheinlich stellt sie auch hier ein Stoffwechselzwischenprodukt dar, welches zugunsten der Reifung gebildet und verbraucht wird. Auch in den Resorptions-zellen entsteht und verschwindet sie periodisch. Wahrscheinlich bildet sie auch hier eine Energiequelle für die Resorptionsprozesse.

• 4. Nur in den Resorptionszellen konnte mit mehr oder weniger Bestimmtheit auf eine Gestaltänderung der Mitochondrien während der Resorption geschlossen werden. In den Sekretionszellen treten zwar Veränderungen auf, doch konnte hier nicht sicher entschieden werden, ob diese Veränderungen normal oder Fixierungsartefakte sind. In keinem der beiden Fälle konnte jedoch ein direkter, morphologisch erkennbarer Zusammenhang zwischen den Änderungen und den Zellprozessen (Resorption bzw. Restitution) beobachtet werden.

• 5. Das Plasma der Zellen nimmt offenbar während der verschiedenen Prozesse Wasser auf. Ergastoplasma fehlt völlig.

• 6. Der Kern nimmt keinen histologisch erkennbaren Anteil an den Restitutions- bzw. Resorptionsprozessen.

• 7. Obgleich es noch nicht streng bewiesen ist, darf man wohl annehmen, daß die Resorptionszellen im Anfang des absteigenden Darmschenkels resorptionsfähig sind (Fetttröpfchen im Plasma!).