Untersuchungen über die Leukocytenfermente bei Schizophrenen unter besonderer Berücksichtigung des Leukocytentrypsins I

Zusammenfassung

Es wurde über eine Methode zur Bestimmung der proteolytischen Wirksamkeit der Leukocyten, insbesondere des Leukocytentrypsins bei Schizophrenen berichtet. Für den Versuchsansatz werden die gesamten Zellelemente des Blutes einschließlich der Erythrocyten verwandt. Das Blutplasma wird abgetrennt. Die Proteolyse beruht auf Eigenproteinabbau, wozu das Hämoglobin der Erythrocyten in reichem Maße zur Verfügung steht, und auf dem Abbau von Casein, das als weiteres Substrat dem Spaltungsansatz hinzugefügt wird. Die Bestimmung der Eiweißspaltprodukte erfolgt alkalimetrisch nach der Methode von Willstätter und Waldschmidt-Leitz.

Die noch nicht abgeschlossenen Untersuchungen an Patienten ergaben öfters eine geringere proteolytische Wirksamkeit der Leukocyten bei akuten Schizophrenien, während Gesunde durchschnittlich höhere Werte aufzuweisen schienen; remittierte Schizophrene zeigten manchmal höhere Werte, die von der Norm kaum mehr abwichen. Wir können hier zunächst nur die Probleme aufzeigen; endgültiges läßt sich erst nach Gewinnung größerer Untersuchungsserien sagen.

Über die Bedeutung dieser Fermentschwäche bei manchen akuten Schizophrenien können sichere Angaben noch nicht gemacht werden. Es ist denkbar, daß Störungen im intermediären Eiweißstoffwechsel, wie sie u. a. von Gjessing bei periodischen Katatonien nachgewiesen wurden, mit Störungen im Fermenthaushalt der Leukocyten in Zusammenhang stehen.