Summary
The amount of prey brought into the nest attains a maximum in May, which in the years of an outbreak of Tortrix viridana is not much higher than during the times of latency of this insect, and depends at least partly on weather in summer. The crop volume of foraging ants reaches maxima in spring and late summer, probably depending on the abundance of the main producer of honey-dew, Lachnus roboris L. The sugar concentration of crop fluid fluctuates around a mean of 0.25 g/cm3 in summer and decreases in autumn. The nitrogen concentration attains maxima in spring and autumn, corresponding to maxima of nitrogen concentration in honey-dew. Moreover, the quantity of arthropod nitrogen in the crop increases in spring.
The larger amount of prey brought into the nest during the occurrence of Tortrix viridana does not affect the number of ants running out, the number of ants climbing trees, the ranges of activity of the nest populations as well as the quantity of honey-dew collected. Apparently ants are capable of regulating to a certain extent the quantity of honey-dew and the amount of prey collected in spring. Furthermore, they select the different sources of honey-dew or prey according to abundance and productivity of the latter. They do not become specialized exploiters of the most productive source of food.
Zusammenfassung
Der Beuteeintrag eines Waldameisennestes erreicht im Mai ein Maximum, das in den Jahren einer Eichenwickler-Massenvermehrung nicht wesentlich höher liegt als zur Latenzzeit dieses Insekts, und hängt im Verlauf des Sommers zumindest teilweise von Witterungsbedingungen ab. Das Volumen des Kropfinhalts der einlaufenden Ameisen erreicht Höchstwerte im Frühjahr und Spätsommer, vermutlich in Abhängigkeit von der Abundanz des wichtigsten Honigtauspenders (Lachnus roboris L.). Die Konzentration der Kropfflüssigkeit an löslichen Kohlenhydraten schwankt im Verlauf des Sommers um Werte von 0,25 g/cm3 und sinkt im Herbst ab. Die Konzentration an löslichen Stickstoffverbindungen besitzt Maxima im Frühjahr und Herbst, denen Maxima der Stickstoffkonzentration im Honigtau entsprechen. Im Frühjahr ist zusätzlich der Anteil von Artikulaten-Stickstoff im Kropf erhöht.
Veränderungen der Zahl der auslaufenden Ameisen, des Anteils der Amerisen, die Bäume besteigen, des Aktionsbereichs der Nester und des Eintrags von Honigtau konnten bei erhöhtem Beuteeintrag während der Eichenwicklerzeit nicht beobachtet werden. Es scheint, daß die Ameisen die Menge des eingetragenen Honigtaus und die Zahl der im Frühjahr eingetragenen Beuteobjekte durch Regulationsreaktionen in gewissem Umfang konstant halten und sich auf verschiedene Honigtauquellen oder Beutetierarten je nach deren Abundanz und Ergiebigkeit verteilen. Eine Spezialisierung auf die ergiebigste Nahrungsquelle konnte nicht nachgewiesen werden.
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Horstmann, K. Untersuchungen über den Nahrungserwerb der Waldameisen (Formica polyctena Foerster) im Eichenwald. Oecologia 8, 371–390 (1972). https://doi.org/10.1007/BF00367539
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