Zusammenfassung
1. Ein in der Haut nachgewiesener Kohlenhydratcharakter zeigender Stoff, der nach Salzsäurehydrolyse Reduktions- und Osazonprobe ergibt, erfährt aus percutaner Milchsäurezufuhr auch in vivo, eine in absoluten Zahlen gemessen zwar geringe, prozentual aber starke Vermehrung. Seine Glykogennatur im Sinne des Muskelglykogens steht nicht ganz fest. Wir haben den Stoff der Einfachheit halber als „Hautglykogen“ bezeichnet.
2. Die mengenmäßige Zunahme des Stoffes ist abhängig sowohl vom Alter nach Art einer Gaussschen Verteilungskurve mit verhältnismäßig großer individueller Streuung als auch vom Ausgangswert (Funktion einer gleichseitigen Hyperbel).
3. Akute, subakute Ekzeme, sowie Psoriasis vulgaris weisen keine Besonderheiten bezüglich der „Glykogensynthese“ auf. Chronische Ekzeme ergeben keine „Glykogen“ zunahme, sondern zeigen teilweise vermehrte Glykolyse.
4. Es wird eine mögliche Schutzfunktion des „Glykogens“ innerhalb der Epidermis diskutiert sowie therapeutische Folgerungen aus den gewonnenen Ergebnissen gezogen.
Alle Milchsäurepräparate und sonst verwendeten Reagentien wurden im Leerversuch auf ihr Reduktionsvermögen untersucht. Dieses war jedesmal praktisch gleich Null.
Literatur
Gebelein, H.: Zahl und Wirklichkeit. Leipzig: Quelle & Mayer 1943.
Melczer: Derm. Z. 49, 252 (1927).
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Herrn Prof. Dr. Julius Mayr zum 60. Geburtstag.
Mit 5 Textabbildungen.
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Wohnlich, H. Zur Glykogensynthese durch die Haut in vivo. Archiv für Dermatologie und Syphilis 188, 1–19 (1949). https://doi.org/10.1007/BF00364369
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00364369