Zusammenfassung
Die Makropotentiale bei gleichzeitiger Reizung und Ableitung im Nucleus caudatus („intracaudatale“ Reizantworten) wurden systematisch an 55 Katzen untersucht. Unabhängig vom Reiz- und Ableiteort innerhalb des Caudatums zeigten die Potentiale einen relativ konstanten zeitabhängigen Aufbau: Entweder unmittelbar nach dem Reizeinbruch oder nach einer kurzdauernden Negativität stellt sich immer eine primäre Positivität mit einer mittleren Gipfellatenz von 40 msec ein. Ihr kann eine Negativität mit einer Gipfellatenz von 10 msec aufgelagert sein. Regelmäßig schließt sich eine Folgenegativität an, deren mittlere Gipfellatenz 71 msec beträgt. Häufig findet sich nach dieser Komponente eine Folgepositivität, die zur Spindelgruppe überleitet.
Bei Doppelreizen in zwei verschiedenen Kernarealen ergab sich im Gegensatz zum corticalen Potential in der Regel keine gegenseitige Beeinflussung der ausgelösten Potentiale. Als brauchbare Methode zur Komponentenanalyse der intracaudatalen Potentiale erwies sich der Hypoxieversuch.
Intracaudatale und corticale Potentiale werden miteinander verglichen.
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Auch diese Untersuchungen wurden erst durch die Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Chemiewerks Homburg, Frankfurt/Main, ermöglicht.
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Wieck, H.H., Kuhn, F.J., Kohlmann, F.W. et al. Elektrographische Untersuchungen über die Aktivität des Nucleus caudatus bei der Katze. Pflügers Archiv 272, 434–441 (1961). https://doi.org/10.1007/BF00363094
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