Kohlenhydratgehalt in Gehirn, Leber, Niere, Herzund Skeletmuskel nach körperlicher Arbeit und Phenolinjektion bei normaler und kohlenhydratfreier Ernährung

Zusammenfassung

Normal ernährte und Kh-frei ernährte Ratten, die zur Deckung ihres Kohlenhydratbedarfs ausschließlich auf Gluconeogenese angewiesen sind, mußten für die Dauer von 15 Tagen entweder täglich 390–470 m in einer Lauftrommel mit Motorantrieb zurücklegen oder erhielten täglich 23,5 mg Phenol in wäßriger Lösung subcutan.

In Nembutalnarkose wurden die Organe rasch entnommen, in flüssigem Sauerstoff mit vorgekühlten Instrumenten eingefroren und Gehirn, Herzmuskel und Niere auf ihren Glykogengehalt, Skeletmuskel auf Glykogen, Glucose und MS, die Leber schließlich auf ihren Gehalt an Glykogen, Glucose, MS, ATP und ADP untersucht.

Der Glykogengehalt von Gehirn, Herz und Niere zeigte keine Veränderungen, der Glykogengehalt des Skeletmuskels wurde gegenüber den Kontrollen etwas erhöht gefunden. Der Glykogengehalt in Lebern normal ernährter Tiere wurde speziell nach Phenolinjektionen im Mittel von 200 mmol/l auf 140 mmol/l vermindert. Bei den Diättieren fiel der Gehalt nach Phenolinjektion von 120 auf 55 mmol/l und nach Lauftraining auf 66 mmol/l ab. Der Gehalt der übrigen Metabolite wurde durch die Versuchsbelastung nicht verändert.

Die Leber Kh-frei ernährter Ratten deckt durch den Abbau von Nichtzuckern ihren eigenen Energiebedarf, ist zugleich einer beachtlichen Gluconeogenese zur Versorgung des übrigen Organismus und einer zusätzlichen Phenolentgiftung ohne wesentliche Senkung des ATP-Gehalts fähig.