Zusammenfassung
Es wird über einen Herpes zoster multiplex et generalisatus eines 50 jährigen Mannes berichtet, bei dem es 8 Wochen lang in Schüben zu Hautveränderungen in 7 Ausbreitungsgebieten gekommen war. Dieses außergewöhnliche Vorkommnis wird als Ausdruck stärkster Immunitätsschwäche gewertet. Die im Schrifttum empfohlene Penicillinbehandlung beeinflußte im vorliegenden Falle das Krankheitsgeschehen nicht. Den in den letzten Tagen vor dem Tode aufgetretenen neurologischen Symptomen lagen pathologisch-anatomisch eine schwere Zostermyelitis des Halsmarkes und ein Hirnödem zugrunde. Die Veränderungen im Nervensystem glichen grundsätzlich den auch bei anderen Zosterformen beschriebenen, gingen aber an Stärke und Ausdehnung darüber hinaus. Es fand sich ferner eine segmentartige nekrotisierende Enteritis des Ileums als erstmaliger Sektionsbefund bei Zoster. Diese ist wahrscheinlich durch die schwere Zostererkrankung der Spinalganglien D9–11 rechts über das Ggl. mesentericum craniale ausgelöst worden.
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Schirduan, M., Dietze, H.H. Über einen klinisch und pathologisch-anatomisch ungewöhnlichen Herpes zoster multiplex mit eigenartiger Ileitis. Archiv f. Dermatologie u. Syphilis 194, 366–375 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00362015
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