Die hypocondrische Euphorie

Zusammenfassung

Es wird über 7 Fälle von hypochondrischer Euphorie — einer durch das gleichzeitige Auftreten einer schweren hypochondrischen Symptomatik und einer maniform gehobenen Stimmungslage gekennzeichneten Psychoseform — unter Bezugnahme auf bisher veröffentlichte gleichartige Krankheitsbilder berichtet. Nach der Besprechung differentialdiagnostischer Fragen wird hinsichtlich der nosologischen Zuordnung die Ansicht vertreten, daß es sich bei der hypochondrischen Euphorie nicht um eine autochthone Psychose, sondern um eine atypische Gestaltung der Cyclothymie handelt. Es wird versucht, die besondere Ausformung der Psychose aus den „Dominanten“ der Persönlichkeitsstruktur, die eingehend abgehandelt werden, abzuleiten. Die in manchen Fällen nach Abklingen der akuten Phase feststellbare Tendenz zu Untergrundsreaktionen (im Sinne von K. Schneider) wird mit der Tatsache in Zusammenhang gebracht, daß sich die Psychose mehr als die typische Cyclothymie an vorgegebene Eigentümlichkeiten der Persönlichkeit anschließt.