Zusammenfassung
Die vorstehende Arbeit handelt von den symptomatischen meningealen (arachnoidalen) Cysten im Gebiet der Cisterna pontoolivaris (d. h. klinisch im Gebiet des Kleinhirnbrückenwinkels) und ihrer Bedeutung für Klinik und Operation. Sie wurden gefunden bei einem epidural wuchernden Sarkom der Schädelbasis sowie bei je einem typischen, bzw. atypischen Acusticusneurinom. Die klinische Bedeutung der Cysten liegt darin, daß sie den eigentlichen ursprünglichen Prozeß überlagern, ja sogar bei der Operation verdecken können. Im mitgeteilten zweiten Fall trat nach Entleerung der Cyste eine wesentliche, aber trügerische Besserung ein.
Die Cysten entstehen durch Zirkulationsstörungen im Liquor, bzw. durch Stauungen der Gefäße in der Pia und gelegentlich durch Superinfektion besonders seitens der Nebenhöhlen und des Ohres.
Bei der gewöhnlichen Obduktionstechnik entgehen diese Cysten meist der Beobachtung, daher ist es kein Zufall, daß diese klinischsymptomatologisch und neurochirurgisch wichtigen Präparate ausschließlich durch die Frischerhaltung des Gehirns in situ gewonnen werden können.
Literatur
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—: Sektions-technik des Gehirns und Rückenmarks. Berlin: Springer 1944.
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Ostertag, B., Schiffer, K.H. Über symptomatische zisternale Cystenbildungen bei basalen raumfordernden Prozessen. Archiv f. Psychiatrie 181, 93–100 (1948). https://doi.org/10.1007/BF00353810
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