Zusammenfassung
Im Verlauf einer multiplen Sklerose, deren Erkrankungsdauer etwa 6–7 Jahre betrug, erfolgten im letzten Erkrankungsjahr vier epileptische Status. Nach dem dritten Status bestand eine schwere Demenz mit komplexer Aphasie, während des vierten Status erfolgte der Exitus letalis. Die histologische Untersuchung ergab den Befund einer mittelschweren typischen multiplen Sklerose. Daneben bestanden ausgeprägte kreislaufbedingte Krampfschäden in Form einer Rindenatrophie, Ammionshornsklerose, diffusen Fasergliose des rindennahen Marklagers, Atrophie des Thalamus, Sklerose der unteren Oliven, ischämischer Nekrose einzelner Purkinjezellen, Lichtung des Nucleus dentatus cerebelli sowie kleiner cystischer Erweichungen im parietalen Marklager und im Hilus der Fascia dentata Gyri hippocampi. Die Intensität der Krampfschäden, die auch von Bronisch u. Rauch in einem ähnlich verlaufenden Fall beobachtet wurde, legt die Annahme einer besonderen Empfindlichkeit des Multiple-Sklerose-Gehirns für Krampfschäden nahe. Weitere einschlägige Beobachtungen sind zur Beantwortung dieser Fragestellung notwendig.
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Quandt, J. Multiple Sklerose und Epilepsie. Archiv für Psychiatrie und Zeitschrift f. d. ges. Neurologie 195, 424–434 (1957). https://doi.org/10.1007/BF00353734
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