Zusammenfassung
Die einmalige Aufnahme unphysiologisch großer Wassermengen bewirkt bei Gesunden neben wechselnd starkem körperlichen Mißbehagen:
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1.
eine Schlafneigung.
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2.
eine erhebliche Verlangsamung und Verminderung aller motorischen Vollzüge, eine Herabsetzung der Aufmerksamkeit und Auffassungs-fähigkeit sowie eine Beeinflussung der Denkvollzüge. (Diese Erscheinungen können zwanglos auf einen Verlust an Spontaneität zurückgeführt werden.)
Die Stimmung wird im Gegensatz zu der Wirkung des WTV. bei Temperamentpsychosen relativ wenig beeinflußt. Es kommt gelegentlich zu einer initialen Hebung des Stimmungsniveaus im Beginn des Versuchs, häufiger zu einer moros-gereizten Verstimmung auf der Höhe des Versuchs bzw. kurz nach Beginn der Wiederausscheidung.
Die erwähnten psychischen Erscheinungen werden durch künstlich hervorgerufene Wasserretention (WTV.) außerordentlich verstärkt und verlängert, unterscheiden sich aber prinzipiell nicht von denen der einfachen Trinkversuche.
Literatur
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Karstens, P. Über die Beeinflussung des psychischen Zustandes Normaler durch Aufnahme und Retention unphysiologisch großer Wassermengen. Archiv für Psychiatrie und Zeitschrift Neurologie 186, 231–237 (1951). https://doi.org/10.1007/BF00353605
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