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Zellzahlveränderungen bei fraktionierter Liquorentnahme während der Pneumencephalographie

Eine Untersuchung zur Frage ihrer diagnostischen Bedeutung

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Zusammenfassung

Wir berichteten über die Ergebnisse von Liquoruntersuchungen, die an jeweils drei verschiedenen, in bestimmten zeitlichen Abstand entnommenen Liquorfraktionen unter der Pneumencephalographie gewonnen wurden. Das Untersuchungsmaterial umfaßt 82 Fälle. Zusammengefaßt ergeben sich folgende Resultate:

  1. 1.

    Das Ansteigen einer anfangs normalen Zellzahl unter der Pneumencephalographie bis zur sicheren Pleocytose ist ungewöhnlich. Es wurde bei nur 13% der untersuchten Fälle vorgefunden.

  2. 2.

    Eine Abhängigkeit der Zellzahlverschiebungen vom Lebensalter der Untersuchten ist nicht erkennbar.

  3. 3.

    Zellzahlverschiebungen unter der Pneumencephalographie sind nicht allein abhängig von der Menge des entnommenen Liquors oder der zugeführten Luft.

  4. 4.

    Die entzündlichen Krankheitsbilder unseres Materials boten durchweg Zellzahlascendenz bis zur Pleocytose, andererseits trat in einer geringeren Anzahl von Fällen, bei denen entzündliche Vorgänge nicht als gesichert gelten können, ebenfalls eine Pleocytose auf. Bei diesen letztgenannten Fällen war jedoch ein entzündlicher Begleitprozeß aus verschiedenen Gründen wahrscheinlich. Dagegen ist es bei den Patienten ohne organische Erkrankung des Zentralnervensystems und bei den nicht sicher entzündlichen Organkrankheiten (cerebrale Arteriosklerose, Altershirnabbau etc.) unter der Encephalographie in keinem Fall zu einer Pleocytose gekommen.

Die Ergebnisse scheinen die Ansicht zu rechtfertigen, daß eine unter der Encephalographie auftretende Pleocytose auf ein organpathologisches Geschehen hinweist; dabei scheint es sich um einen entzündlichen Prozeß zu handeln.

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  • Ostertag, B.: zit. nach Kraus-Ruppert, R.

  • Scheid.: zit. nach Demme, H., S. 39.

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Roskamp, H. Zellzahlveränderungen bei fraktionierter Liquorentnahme während der Pneumencephalographie. Archiv für Psychiatrie und Zeitschrift f. d. ges. Neurologie 201, 426–437 (1961). https://doi.org/10.1007/BF00352698

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