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Über den feineren Bau der Muskulatur der Körperwand von Sagitta

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Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Die dorsalen und ventralen Muskelbänder (Hauptmuskulatur) der Sagitten sind mit Grassi als Syncytien aufzufassen, da eine Zuweisung einzelner kontraktiler Elemente zu bestimmten Myoblasten (Zellen des Cölomepithels bzw. Abkömmlingen desselben) nicht möglich ist.

  2. 2.

    Die kontraktilen Elemente dieser Muskelbänder sind längsverlaufende, etwa 1 μ dicke Blätter aus einer einzigen Lage quergestreifter Myofibrillen. Die Länge der Blätter beträgt bei Sagitta hexaptera etwa 0,3–0,4 mm, ihre Breite 0,1 mm; auf ein Muskelblatt entfallen 100 bis 150 Inokommata von etwa 2,7 μ Höhe. Diese Muskelblätter stehen annähernd vertikal zur Körperwand und sind an ihren Enden auf der der Epidermis zugewandten Kante abgeschrägt; an diesen Stellen setzen die einzelnen Myofibrillen, stufenartig eine nach der anderen vorspringend, mittels kurzer Sehnenfädchen an die Basalmembran der Epidermis an. Infolge dieser Art der Befestigung ist jedes Blatt um seine der Epidermis zugekehrte Kante leicht gebogen. An der dem Cölom zugekehrten Kante der Blätter entspringt eine Membran, die sie am Cölomepithel befestigt (Grassis aponeurotische Membran). Die Bedeutung dieser eigenartigen Befestigung für die Kontraktion der Muskelbänder wird erörtert.

  3. 3.

    Die Blätter sind zu Längsbündeln zusammengefaßt, zu deren Achse sie schräg verlaufen, wie die Flächenansicht besonders bei Sagitta bipunctata ergibt. Infolgedessen werden die Blätter auf Querschnitten zur Körperachse meist schräg getroffen; die feine Schraffierung der einzelnen Elemente auf den Querschnitt wird, entgegen bisher vertretener Auffassung, durch die Fibrillen der schrägstehenden Blätter verursacht. Metaplasma, Protoplasmamonographie, Bd. 11, S. 179, 266. Berlin 1937.

  4. 4.

    Die Bündelung der Blätter und der schräge Verlauf der einzelnen im Bündel kommt auch auf dem Querschnitt zum Ausdruck und führt zu den aus der Literatur bekannten ‚'gefiederten“ Bildern, die vor allem bei Sagitta bipunctata hervortreten. Jedoch besteht kein grundsätzlicher Unterschied in der Anordnung der Blätter bei großen und kleinen Formen, wie man geglaubt hat; sondern je schräger der Verlauf der Blätter in Bündel, um so deutlicher das Fiederungsbild auf dem Querschnitt.

  5. 5.

    Die Muskulatur in den Seiten- und medialen Feldern besteht aus einer einheitlichen feinfaserigen Masse, die sich in Bündelchen aufspaltet, die seitlich zusammenhängen. Sie ist ausgezeichnet durch ungemein hohe Inokommata (8 μ), relativ niedrige Q-Streifen und den Mangel von Z-Streifen. Die zwischen den Q-Streifen gelegenen arimetabolen Fibrillenabschnitte besitzen ein enormes Verkürzungsvermögen, so daß die Q-Streifen infolge abnormer Konkraktion auch ganz eng gereiht erscheinen können. Die ganze Fasermasse hängt in sich zusammen, ihre kontraktilen Elemente setzen also nicht an das Epithel an. Vermutlich handelt es sich bei der Muskulatur in den Seiten- und Medianfeldern um tonische Elemente, welche die Beanspruchung dieser Teile des Körpers bei der Tätigkeit der Hauptmuskulatur federnd auffangen.

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Schmidt, W.J. Über den feineren Bau der Muskulatur der Körperwand von Sagitta. Z. f. Zellforschung u. mikr. Anatomie. 28, 674–696 (1938). https://doi.org/10.1007/BF00352584

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