Statistische und Verlaufs-Untersuchungen zur 4/s-Variante der EEG-Grundaktivität

Summary

We selected our patients from 1961 to 1973 (60 500 patients, 66 661 EEG recordings) for the 4/s variant of EEG activity according to the characteristics described in the literature. In 1.9‰ (115 patients) this EEG variant was evident. In addition, 25 out of 50 variant patients from this group were reexamined. In regard to amplitude, local distribution, frequency concentration around 4/s, our findings concur with those of other authors. Slower frequencies of the 4/s variant occur more often at advanced age. The age median was 32.7 years compared with 42.5 years in the rest of the cases examined in the clinic and out patient clinic over a period of 15 years. This age difference is significant (P < 0.001). The 4/s variant did not occur more often in men than in women. Only the most common clinical diagnosis, vascular headache or migraine (36%), occurred with significantly higher incidence in 4/s variant patients (P < 0.001). Other clinical diagnoses showed the same distribution in EEG variant patients and other patients of this clinic. EEG reexaminations carried out over a long period of time are an important criterion in evaluating 4/s activity in the posterior regions of the cranium as a—possibly constitutional—4/s variant of basic cerebroelectric activity.

Zusammenfassung

Entsprechend den in der Literatur mitgeteilten Merkmalen überprüften wir unser Patientengut der Jahre 1961 bis 1973 (60 500 Patienten, 66 661 EEG-Ableitungen) auf das Vorliegen einer 4/sec-GrundaktivitätsVariante. 1,9‰ (115 Patienten) zeigten diese EEG-Variante. Zusätzlich konnten wir 25 von 50 wiedereinbestellten Merkmalsträgern dieser Gruppe untersuchen. Hinsichtlich Amplitudenhöhen, örtlicher Verteilung, Frequenzausprägung um 4/s stimmen unsere Befunde mit denen anderer Autoren überein. Ein signifikanter Zusammenhang besteht zwischen langsamer Frequenz der 4/s-Variante und fortgeschrittenem Alter des Merkmalsträgers. Der Altersmedian lag bei 32,7 Jahren im Verhältnis zu 42,5 Jahren im übrigen Untersuchungsgut der Klinik und Poliklinik über 15 Jahre. Dieser Altersunterschied ist signifikant (P < 0.001). Männer hatten nicht wesentlich häufiger als Frauen eine 4/s-Variante. Lediglich für die häufigste klinische Diagnose vasomotorischer Kopfschmerz oder Migräne (36%) ergab sich ein signifikant häufigeres Vorkommen bei 4/sec-Variante-Trägern (P < 0.001). Bei den übrigen klinischen Diagnosen fand sich kein besonderer Unterschied zwischen EEG-Merkmalsträgern im Vergleich zum übrigen Untersuchungsgut der Klinik. Langfristige Verlaufsuntersuchungen weisen darauf hin, daß das Kriterium der Konstanz des Befundes von großer Bedeutung ist für die Bewertung einer 4/s-Aktivität über den hinteren Schädelregionen als — möglicherweise konstitutionelle — 4/s-Variante der hirnelektrischen Grundaktivität.