Neurophysiologische Untersuchungen über den Intentionstremor

Summary

During a postural innervation, cerebellar intention tremor can be produced by applying direct stimulus to the muscle. The stimulus is followed by a silent period of 160 to 200 ms, which exceeds the normal variation. Simultaneously, a massive rebound in the antagonistic muscle is evoked due to the tension reflex in the agonistic muscle. Passive shortening or stretching of the voluntarily activated muscle has no effect: there is no silent period in the shortened muscle, no rebound in the stretched muscle, and, consequently, little or no oscillation follows. The spindle apparatus seems irrelevant to the development of intention tremor. The feedback mechanism of the Golgiinhibition systems is discussed. These findings cannot be explained by assuming a central pacemaker.

Zusammenfassung

Der cerebelläre Intentionstremor kann während einer Halteinnervation durch direkten Reiz der Muskulatur ausgelöst werden. Dabei entwickelt sich eine verlängerte Silent-period von 160 bis 200 ms Dauer, die weit über der Normvariante (90–140 ms) liegt. Während der Silent-period wird durch den Spannungsreflex im Agonisten ein massiver Rebound im Antagonisten ausgelöst. Eine dem Muskelreiz entsprechende passive Verkürzung oder Dehnung des betreffenden Muskels bleibt ohne Effekt: es zeigt sich keine oder nur geringe Hemmung im Agonisten und kein Rebound im Antagonisten und daher auch keine nachfolgende Oszillation. Offensichtlich ist der Spindelapparat für die Entwicklung des cerebellaren Tremors irrelevant.

Es wird auf die regeltechnische Bedeutung des Golgi-Hemmungssystems hingewiesen. Durch einen zentralen Schrittmacher sind diese Befunde nicht zu erklären.