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EEG-Befunde nach Schädeltraumen bei Kindern

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Zusammenfassung

Es werden zunächst die allgemeinen Schwierigkeiten bei der Auswertung posttraumatischer kindlicher EEGs besprochen. An Hand eines Materials von 50 Fällen wird ein Überblick über die EEG-Befunde nach kindlichen Schädeltraumen gegeben. Beim Verlauf postkontusioneller EEG-Veränderungen werden die Abweichungen vom Verlauf des Erwachsenen demonstriert; die Veränderungen sind entsprechend den jeweiligen Altersstufen modifiziert und dauern bisweilen viel länger als beim Erwachsenen.

Als spezifisch kindliche Reaktionsform auf Schädeltraumen wird der „Reiztyp“ herausgestellt, der durch das Auftreten großer steiler Wellen charakterisiert ist. Ihm steht als andersgeartete Reaktionsform der „Lähmungstyp“ gegenüber, bei dem langsame Wellen vorherrschen. Der Lähmungstyp kommt in jedem Lebensalter vor, der Reiztyp bevorzugt das Kindesalter.

Nach Hirnerschütterungen scheinen im Kindesalter im Gegensatz zum Erwachsenenalter längerdauernde Veränderungen vorzukommen, so daß die prinzipielle Abgrenzung von Commotio und Contusio cerebri im Kindesalter sehr problematisch ist. Generalisierte steile Wellen bei Hyperventilation kommen nicht selten nach Kommotionen vor, wie überhaupt das Auftreten von steilen Wellen, sowohl herdförmig wie generalisiert, im Kindesalter sehr häufig ist.

Bei der Durchsicht eines Gesamtmaterials von rund 1600 EEG-Ableitungen bei Schädeltraumen wurde für das Vorkommen steiler Wellen im posttraumatischen EEG ohne gleichzeitiges Bestehen von Anfällen eine obere Altersgrenze von 21 Jahren gefunden (diese Feststellung bezieht sich nur auf das spätere posttraumatische Stadium, da für das akute Stadium unser Material zu klein ist). Aus dieser Feststellung ergibt sich, daß die Altersstufe zwischen 14 und 20 Jahren hinsichtlich der Reaktionsweise auf Schädeltraumen ein Übergangsstadium zwischen Kindes- und Erwachsenenalter darstellt.

An Hand des kindlichen EEGs läßt sich der Unfallmechanismus oft sehr deutlich ablesen, im Zusammenhang mit Schädelfrakturen ist oft die Abgrenzung von direktem Herd und Contre-coup möglich.

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Richter, K. EEG-Befunde nach Schädeltraumen bei Kindern. Archiv für Psychiatrie und Zeitschrift Neurologie 194, 432–442 (1956). https://doi.org/10.1007/BF00347901

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