Cytochemische und elektronenmikroskopische Untersuchungen an granulären Fraktionen der Neurohypophyse des Rindes

Zusammenfassung

• 1. Mittels Differentialzentrifugation gelingt es aus homogenisierten Hypophysenhinterlappen vom Rind gut gereinigte und morphologisch recht homogene, granuläre Fraktionen zu gewinnen und cytochemisch wie elektronenoptisch zu untersuchen. Durch vorsichtiges Homogenisieren, Arbeit in der Kälte (0° C bis + 5° C) und Verwendung eiskalter, gepufferter und isotonischer Lösungen konnten Agglutinationen und osmotische Veränderungen der Granula vermieden werden. Die Durchmesser der isolierten Granula betragen bei einer Zentrifugation von 2000 × g etwa 0,5–2,5 μ, von 12000 x g 50–700 mμ und über 20000 × g 50 mμ und weniger.

• 2. Die isolierten Granula der Hypophysenhinterlappen weisen nach der Fixierung in vitro dieselben morphologischen und färberischen Eigenschaften auf wie die neurosekretorischen Granula in Gewebsschnitten. Gegenüber dem Gewebe sind sie stark angereichert.

• 3. Den Granulis aus Leber, Niere, Hypophysenvorder- und hinterlappen und Großhirn, die mit gleicher Methodik gewonnen wurden, ist das physikalische Verhalten bei der Sedimentation, die elektronenmikroskopisch beobachtbare Feinstruktur und eine positive Succinodehydrogenasereaktion gemeinsam. Die Granula des Hypophysenhinterlappens zeichnen sich lediglich durch eine positive Chromhämatoxylinfärbung aus. Es wird zur Diskussion gestellt, ob es sich in allen Fällen um gleiche Strukturen handelt.