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Der Gesundheitszustand und die Arbeitsfähigkeit der Frauen in einigen landwirtschaftlichen Berufen

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Internationales Archiv für Gewerbepathologie und Gewerbehygiene Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Aus dem Vergleich der gynäkologischen Morbidität in den beiden Arbeitssektoren Industrie und Landwirtschaft geht hervor, daß es in der Landwirtschaft eine wesentlich höhere Zahl von Fallen mit funktionellen Störungen und Entzündungen gibt. Bringt man die festgestellte Morbidität in Zusammenhang mit dem. Dienstalter, so ist zu entnehmen, daß in der Landwirtschaft die Mehrzahl dieser Storungen nach der Berufsaufnahme auftritt. Da der bestimmende Faktor für das Auftreten der gynäkologischen Erkrankungen in der Mehrzahl der Fälle nicht beruflicher Natur war, konnten die Arbeitsbedingungen nicht als bestimmende Faktoren sondern lediglich als begünstigende Faktoren der pathologischen Erscheinungen betrachtet werden.

Aus dem Vergleich der gynakologischen Morbidität innerhalb verschiedener landwirtschaftlicher Berufe geht hervor, daß die höchste Morbidität unter den Arbeiterinnen aus dem Tierzuchtsektor zu verzeichnen ist, von denen die Melkerinnen die meisten Probleme arbeitsmedizinischer Natur stellen.

Die physiologische Untersuchung der beruflichen Belastung Bowie der Arbeitsfähigkeit der Melkerinnen und Melker in Arbeitssystemen, die sich vom technischen und organisatorischen Standpunkt voneinander unterscheiden, ergab folgendes:

Der Energieverbrauch und die Pulsfrequenz im Ruhezustand waren gegen Ende des Arbeitstages bei den Melkerinnen höher als bei den Melkern und wiesen auf eine starkere Ermüdung der Frauen bei der gleichen beruflichen Belastung hin.

Um die Belastung der Melkerinnen entsprechend herabzusetzen, ist neben der Mechanisierung der Melk- und Pflegevorgäinge auch eine rationelle Arbeitsorganisierung notwendig, da die Mechanisierung nur die Frage der physischen Beanspruchung lost.

Von den untersuchten Arbeitssystemen erfordert das System mit Maschinenmelken und Offenstallhaltung den geringsten Energieverbrauch. Auch die anderen physiologischen Reaktionen im Arbeits- und Ruhezustand weisen auf die geringste Beanspruchung des Organismus hin. Der Unterschied in der Arbeitsfähigkeit zwischen den beiden Geschlechtern ist ebenfalls bei diesem Arbeitssystem am kleinsten. Alle these Angaben sprechen für ein Arbeitssystem mit Maschinenmelken und Offenstallhaltung als das für den Beruf einer Melkerin geeignetste Arbeitssystem.

Die Mechanisierung des Melkens Bowie einiger Fütterungs- und Stallreinigungsvorgäange verringern die physische Beanspruchung des Organismus wesentlich, die gegenwärtige Arbeitsorganisierung halt die Melker jedoch eine zu lange Zeitdauer am Arbeitsplatz fest.

Das Problem der Melkerinnen wird nur durch eine Organisierung der Arbeit in Schichten gelöst werden können.

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Köppich, A., Gavrilescu, N., Mihâilâ, I. et al. Der Gesundheitszustand und die Arbeitsfähigkeit der Frauen in einigen landwirtschaftlichen Berufen. Int. Archiv für Gewerbepathologie und Gewerbehygiene 23, 300–323 (1967). https://doi.org/10.1007/BF00347249

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