Summary
The investigation was carried out in a representative sample of subjects of the Federal Republic of Germany, including West Berlin (n=1952). The subjects were 20–64 years old. The following were investigated:
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1.
Social and abusive drinking patterns
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2.
Relations between drinking behavior and sociodemographic data
-
3.
Relations between drinking behavior and subjective feeling.
Of the subjects, 47% consumed alcohol daily or several times a week, 6% called themselves teetotallers. Beer was the preferred beverage. The drinking behavior varied among income classes and vocational groups. Of the whole sample, 8% drank regularly whilst working; 25% of the skilled workers did so. Comparing alcohol consumption and subjective feeling, there was a slight association between elevated mood and frequent alcohol consumption. Of the subjects, 4% were identified as alcohol misusers (7% of the males, 1% of the females). Persons at high risk were men living alone (especially widowed and divorced subjects) and persons of medium income. Regular consumers of hard liquor were at higher risk than consumers of beer or wine. The highest percentage of misuse was found among unskilled and skilled workers and among inhabitants of large cities. There was a slight association between high alcohol misuse index and depressive states, subjective complaints, and paranoid attitudes.
Zusammenfassung
Die Untersuchung, die 1974 an einer repräsentativen Stichprobe von 20–64jährigen Personen in der Bundesrepublik Deutschland einschließlich Westberlin (n=1952) durchgeführt wurde, hatte folgende Ziele:
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1.
Beschreibung des Alkoholkonsums im Bereich des sozialen Trinkens und des Alkoholmißbrauchs (‚'Alkoholismus-Gefährdung“)
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2.
Darstellung der Beziehung zwischen dem Trinkverhalten und verschiedenen soziodemographischen Daten
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3.
Beschreibung der Beziehung zwischen dem Trinkverhalten und dem subjektiven Befinden.
47% der Befragten tranken täglich oder mehrmals wöchentlich Alkohol, 6% bezeichneten sich als Abstinenzler. Bier wurde am häufigsten getrunken. Es bestehen Unterschiede zwischen den verschiedenen Einkommensklassen und Berufsgruppen. 8% der Gesamt-Stichprobe tranken regelmäßig Alkohol während der Arbeit, 25% waren es bei den Facharbeitern. Beim Vergleich von Alkoholkonsum und subjektivem Befinden zeigte sich ein leichter Zusammenhang zwischen gehobener Stimmungslage und höherer Alkoholkonsumfrequenz. Alkoholmißbrauch fand sich bei 4% der Befragten (bei 7% der Männer und 1% der Frauen), alleinstehende Männer, besonders Verwitwete und Geschiedene, erwiesen sich als besonders alkoholgefährdet, ebenso Personen der mittleren Einkommensklassen. Regelmäßige Konsumenten von Spirituosen waren gegenüber Wein- und Bierkonsumenten mehr gefährdet. Hinsichtlich der Berufsgruppen standen die Selbständigen sowie die an- und ungelernten Arbeiter an der Spitze der Wertung. Die Bewohner von Großstädten wiesen die höchste Gefährdung auf. Hinsichtlich des subjektiven Befindens besteht ein leicht signifikant positiver Zusammenhang zwischen erhöhtem Alkoholismus-Index und Depressivität, Beschwerden und paranoider Einstellung.
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Die Untersuchung wurde durch Mittel der Deutschen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren, Hamm, und der Fa. Weinbrennerei Eckes, Niederolm bei Mainz, gefördert.
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Feuerlein, W., Küfner, H. Alkoholkonsum, Alkoholmißbrauch und subjektives Befinden: Eine Repräsentativerhebung in der Bundesrepublik Deutschland. Arch. Psychiat. Nervenkr. 224, 89–106 (1977). https://doi.org/10.1007/BF00346478
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00346478