Polychaeten (Errantier, Sedentarier) aus nordadriatischen Cystoseira-Beständen und deren Epiphyten

Summary

The distribution of polychaetes on submerged Cystoseira has been studied, mainly in the sublitoral from 0 to 2.5 meters, and at localities of different exposure.

• 1. 93 species belonging to 18 different families were found. Algae with no epiphytes are colonized by only a few species of polychaetes most of which can also be found in other habitats.

• 2. In order to develop most polychaetes require a secondary structure such as is provided by the epiphytes growing on the cystoseiras and by epizoic animals. One fifth of the species of polychaetes known from the Mediterranean occurs in the epigrowth of submerged Cystoseira.

• 3. The structure of Cystoseira specimen is conditioned by hydrodynamic factors of the medium. There is a denser population of polychaetes in exposed areas. The algae growing on cystoseiras can be divided into ekto-, meso- and basosessile species, and according to their degree of dependence on algal structure the polychaetes may be epi-, meso- or endobionts.

• 4. The conclusion to be drawn from this investigation is that most polychaetes occurring on cystoseiras need only small interstitial spaces to develop and have no specific food requirements.

Zusammenfassung

Die Verteilung der in den submersen nordadriatischen Cystoseiren siedelnden Polychaetenarten wurde untersucht. Dabei wurden nur gelegentlich tiefer als 3 m stehende Braunalgen (Cystoseiren) einbezogen; allgemein beschränkte sich die Untersuchung auf den infralitoralen Bereich bis etwa 2,5 m Tiefe und verschiedene Exposition.

• 1. 93 Polychaetenarten aus 18 Familien konnten in den gut bewachsenen Braunalgen nachgewiesen werden. Die von Epiphyten unbewachsenen Cystoseiren werden nur von einigen unspezialisierten Polychaetenarten besiedelt.

• 2. Die überwiegende Zahl der Polychaeten ist auf eine sekundäre Weiterzerlegung der Cystoseirenstruktur durch epiphytische Algen (73 Arten werden genannt) und epizoischen Bewuchs angewiesen. Die dadurch entstandene Strukturierung der Cystoseiren ermöglicht mindestens einem Fünftel aller aus dem Mediterran bekannt gewordener Polychaetenarten die Besiedlung der Braunalgen des seichten Sublitorals.

• 3. Die Strukturierung der Cystoseiren wird von den hydrodynamischen Bedingungen sehr wesentlich beeinflußt; es ergibt sich eine dichtere Besiedlung in stärker exponierten Lokalitäten. Die auf den Cystoseiren siedelnden Epiphyten können in ekto-, meso- und basosessile Arten untergliedert werden. Nach der Abhängigkeit von der Algenstruktur lassen sich die Polychaeten in epi-, meso- und endobionte Arten unterteilen.

• 4. Eine Übersicht über die Polychaetenarten und deren Funde in anderen Biotopen bestärkte die Auffassung, daß es sich bei den meisten in den Cystoseiren angetroffenen Polychaetenarten um Lückenraumbewohner ohne besondere Nahrungsansprüche handelt.