Zusammenfassung
Aus den mitgeteilten 5 Beobachtungen kann gefolgert werden:
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1.
Die Störungen des Stenographierens nehmen innerhalb der SchreibStörungen eine hirnpathologische Sonderstellung ein.
-
2.
Sie sind durch Läsionen im Bereiche des dominierenden Parietallappens hervorgerufen.
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3.
Die Störungen des Stenographierens haben entsprechend dem eigenartigen Aufbau der Kurzschriften auch in ihrer Symptomatologie ihre Besonderheiten. Am häufigsten kommt es zu Verwechslungen und zu Falschschreibungen kleiner Satzteile, also von Artikeln, Umstandsworten, Fürworten oder kurzen Zeitwortformen, zu Störungen in der Höhenstellung und zu Falschschreibungen von Endsilben. Es konnte auch ein Spiegelschriftphänomen beobachtet werden.
Literatur
Herrmann, G., u. O. Pötzl: Über die Agraphie. Berlin: Karger 1926.
Jensen, H.: Geschichte der Schrift. Hannover: Orient-Buchhandlung H. Lafaire 1925.
Kleist, K.: Gehirnpathologie. Leipzig: J. A. Barth 1934.
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Nach einem Vortrag auf der Tagung der Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater, Göttingen 22.–25. 9. 1949.
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Leischner, A. Über Störungen des Stenographierens. Archiv für Psychiatrie und Zeitschrift Neurologie 185, 271–290 (1950). https://doi.org/10.1007/BF00342893
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00342893