Zusammenfassung
Ausgehend von nervenärztlichen Untersuchungen an 400 Minderbegabten aus dem Gebiet Nordbaden (Bundesrepublik Deutschland) wird die Situation dieser Menschen in der modernen Industriegesellschaft dargestellt, Möglichkeiten und Grenzen ihrer Erwerbstätigkeit werden unter medizinischen und soziologischen Gesichtspunkten diskutiert. Die Versagenszustände dieser Bevölkerungsgruppe werden unter Berücksichtigung verschiedenartigster Einflüsse aufgezeigt und auch differentialdiagnostisch abgegrenzt. Es ergab rich unter anderem eine signifikante Zunahme seelischer Störungen in den biologischen Krisenzeiten und jenseits des 45. Lebensjahres. Der psychischen Dekompensation ging zumeist eine sich langsam, aber dock zunehmend manifestierende „dynamische Entleerung” voraus, die auffällige Ähnlichkeit mit den Defektzuständen bei schizophrenen Prozeßpsychosen und den sog. einfachen Hirnatrophien aufwies. Auf Grund zahlreicher psychopathologischer Befunde und einzelner Pneumencephalogramme wird erwogen, ob sich die Parallelität im Verlauf der Endstrecken auch auf das Vorhegen subcorticaler Atrophien im Bereich der Basalganglien des Zwischen- und Endhirnes beziehen läßt. Abschließend wird auf die versicherungsmedizinische Begutachtung von Minderbegebten eingegangen.
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Möllhoff, G. Minderbegabte im erwerbsleben und ihre versagenszustände. Int. Archiv für Gewerbepathologie und Gewerbehygiene 20, 131–170 (1963). https://doi.org/10.1007/BF00342777
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