Milieufaktoren und spätere schizophrene Psychosen bei depressiven Kindern

Summary

In a follow-up examination of a group of depressive children, who grew up under extremely unfavorable environmental factors (emotional deprivation, broken home, faulty upbringing) 8.6% were found to have devoloped schizophrenia as adults.

Statistical investigations showed no relationship between the environmental factors in childhood and later schizophrenia, when compared to the rest of the group.

Contrary to expectation, the follow-up study showed no phasic endogenous psychosis. The diagnosis of manic-depressive illness, final or suspected in 10 cases in the first examination, was not confirmed in the follow-up study.

Zusammenfassung

• 1. Von den unter extrem ungünstigen Umweltfaktoren (psychischer Hospitalismus, Broken Home im engeren und erweiterten Sinne, ungünstige Erziehungsfaktoren) aufwachsenden depressiven Kindern erkrankten 8,6% später an einer schizophrenen Psychose. Das scheint für die Pathogenität ungünstiger Umweltfaktoren zu sprechen.

• 2. Dieser Eindruck wird jedoch entscheidend abgeschwächt bzw. nivelliert durch die Feststellung, daß statistische Untersuchungen ein indifferentes Verhalten der Umweltfaktoren in der Kindheit bei den späteren Schizophrenen verglichen mit denen der Restgruppe ergaben.

• 3. Phasische endogene Psychosen ließen sich entgegen der Erwartung bei der Zweitsicht nicht ermitteln. Die bei der Erstsicht in 10 Fällen gestellte Abschlußoder Verdachtsdiagnose einer manisch-depressiven Psychose ließ sich in keinem Fall bestätigen.