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Variationsstatistische Untersuchungen über bemerkenswerte Grössenunterschiede „heller“ und „dunkler“ Zellkerne

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Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Die immer wieder vertretene Auffassung, daß helle Kerne größer sind als dunkle, wurde bisher als unwidersprochene Tatsache hingenommen; wie unsere Untersuchungen zeigen konnten, nicht ganz zu Recht. Unseres Erachtens gilt dies nur für den Spezialfall einer gesteigerten spezifischen Zelleistung, nicht aber im Ruhestoffwechsel, bei denen die Organe lediglich für die Aufrechterhaltung des Gesamtgetriebes zu sorgen haben. Für diese Tätigkeitsphase gilt das umgekehrte Verhältnis: die dunklen Zellkerne sind größer als die hellen.

Als Ergebnis unserer Erhebungen, die wir unter Auswertung von 18000 Kernen an 21 verschiedenen Organen angestellt haben, seien folgende Hauptpunkte hervorgehoben:

  1. 1.

    Die variationsstatistische Auswertung von hellen und dunklen Zellkernen in „ruhenden“ Organen ergab eindeutig, daß die dunklen signifikant größer und zahlreicher sind als die hellen.

  2. 2.

    Die Farbintensitätsunterschiede sind unabhängig von Fixierungs- und Färbemethodik.

  3. 3.

    Dunkle Kerne embryonaler Organe sind im Mittel ebenfalls größer und häufiger als helle.

  4. 4.

    Mit dem Einsetzen stärkerer physiologischer oder pharmakologischer Reize nehmen die hellen Kerne großen- und zahlenmäßig zu, um auf dem Höhepunkt der Belastung die dunklen Kerne deutlich zu überflügeln.

  5. 5.

    Bei der Neuroglia läßt sich nachweisen, daß — in Abhängigkeit von der Belastung — ursprünglich kleine dunkle Kerne freier Gliazellen unter Vergrößerung und Aufhellung stufenweise in Satellitenkerne übergehen.

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Wüstenfeld, E. Variationsstatistische Untersuchungen über bemerkenswerte Grössenunterschiede „heller“ und „dunkler“ Zellkerne. Zeitschrift für Zellforschung 41, 361–371 (1954). https://doi.org/10.1007/BF00340607

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF00340607

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